Der Mord im Hinterkopf

27.02.2015, 13.55 Uhr
von Detlef Hartlap
Brav, der Herr: Kommissar Bukow als Gefolgsmann von Kollegin König
Brav, der Herr: Kommissar Bukow als Gefolgsmann von Kollegin König  Fotoquelle: NDR / Christine Schroeder

Die armen Kerle von Rostock. Der eine hat das Gedächtnis verloren, der andere die Frau, der dritte sein Leben. Die Männer des Polizeirufs am Sonntag sind alle von Niedergang und Tragik umweht. Die Frauen gehen ihren Weg, nicht glanzvoll, aber sie tun, was man tun muss, um ans Ziel zu gelangen. 

Der erste der Herren (sehr stark: Christian Friedel) weiß nicht mehr, wer er ist. Sein Gehör funktioniert wie schallgedämpft, die Erinnerung versagt sich ihm, doch in der Tiefe des Kopfes rumort das dumpfe Gefühl, jemanden ermordet zu haben.

Noch mehr versagende, lächerliche Männer

Tatsächlich ist jemand ermordet worden, sein Chef. Der war, wie es scheint, ein Mann ohne Eigenschaften, aber doch so interessant, dass sich „Schwerin“, die Landesregierung also, für den Fall interessiert. Es geht um Offshore-Windenergie, um absaufende Subventionen und um noch mehr versagende, lächerliche Männer.

Charly Hübner als Kommissar Bukow, der sonst mit seiner körperlichen Präsenz den Bildschirm füllt, keilt mal halbherzig nach rechts (gegen seinen ehelichen Widersacher und Kollegen Thiesler), keilt mal nach links (gegen die ihm eigentlich doch sehr zugetane Anneke Kim Sarnau als Kollegin König), wirkt aber lange Zeit baldrianisiert wie ein Zirkuslöwe.

Die Männer, wie gesagt, sehen alt aus. Der Spannung tut das aber keinen Abbruch.

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