Tatort am Sonntag

"Tatort": Freddy, der Tanzbär

01.02.2015, 10.29 Uhr
von Detlef Hartlap
Möglichkeit einer Liebe: Freddy und Claudia.
Möglichkeit einer Liebe: Freddy und Claudia.  Fotoquelle: WDR/Colonia Media GmbH/Martin Valentin Menke

Das Haus, das sich nicht traut: Im Haus 77b in Köln-Mülheim, einem Altbau, lässt es sich leben. Individuell geschnittene Wohnungen mit interessanter Mietermischung. Leider handelt es sich um lauter Angstbürger, die nicht öffnen, wenn ein Schwerverletzter klingelt.

Ein Tatort, der sich auf ein einziges Haus konzentriert – das wäre mal was gewesen. Stattdessen verschwimmt die neue Kölner Folge in einem Flussdelta von Episödchen, die vordergründig die Mördersuche verrätseln sollen, doch nur pfützenflach bleiben.

Seltsam, WDR-Hausautor Jürgen Werner, für seine Dortmund-Krimis gerühmt, bleibt in Köln regelmäßig unter seinem Niveau.

Zu viel Ballast kölscher Gefühligkeit

Vielleicht schleppen die Kommissare Max Ballauf und Freddy Schenk auch zu viel Ballast kölscher Gefühligkeit mit sich herum. Dieser Stoff bedurfte dringend einer strafferen, kälteren Inszenierung (Regie: Andreas Kleinert).

Auf diese Weise hätte Freddy Schenks in kitschiges Rosa getunkte Romanze mit der vermeintlichen Kunsthistorikerin Claudia Denk (Ursina Lardi) durchaus tragische Fallhöhe gewinnen können. So bleibt auch das ein Schwank.

Freddy (Dietmar Bär) tanzt nicht, wie der Titel suggeriert, er wird an der Nase herumgeführt wie ein Tanzbär.

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