Krimi im Ersten

"Tatort" an Weihnachten: Die Kommissare als Immobilie

22.12.2015, 06.15 Uhr
von Detlef Hartlap
Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) führt es zu einer Leiche, die vom Rhein angespült wurde.
BILDERGALERIE
Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) führt es zu einer Leiche, die vom Rhein angespült wurde.  Fotoquelle: WDR

Ein höheres Maß Bewegung zeigen Schenk und Ballauf nur einmal, gleich am Anfang, als sie zum Tatort gerufen werden. Sie schieben ihre Billardqueues entschlossen beiseite, nehmen den Mantel und los geht's! Aber was eigentlich geht los? An keinem Tatortschauplatz geht es derart behäbig zu wie in Köln.

Wieder mal spült der Rhein eine Leiche ans Ufer, diesmal einen erschossenen Finanzberater. Wieder mal führt der Weg der Ermittler in eines der Kranhäuser am Rheinauhafen (wo wurden Köln-Krimis gedreht, bevor es diese Luxus-Behausungen gab?), wieder mal lässt Schenk auf dem Revier gegenüber seinen Mitarbeitern den großen Larry raushängen.

Millionenschweres Erbe

Worum geht es? Sarah Holler (Dorka Gryllus) hat erst ihren Mann bei einem Wüstentrip verloren; er wurde nie gefunden, aber für tot erklärt. Dann hat sie mit dem Finanzberater auch ihren Ex-Geliebten (und Kumpel ihres Mannes) verloren. Gleichzeitig ist sie stinkreich geworden. Die Geschäfte eines der beiden Toten waren millionenschwer. Sie ist die Erbin.

Es geht um Steuer-CDs, illegale Exporte, mögliche Beihilfe des Kölner Zollkriminalamtes – und immer geht es um Schenk und Ballauf (Dietmar Bär, Klaus J. Behrendt). Sie schleppen sich von einer Befragung zur nächsten, verziehen bedeutungsschwangere Mienen und gleichen sich allmählich den Kranhäusern an: Sie werden zur Immobilie.

Realtität kann ganz schön statisch sein

In Kriminalistenkreisen ist der Kölner Tatort übrigens recht populär – er sei so realitätsnah. Das ist das Dilemma mit der Realität. Sie kann ganz schön statisch sein.

Das könnte Sie auch interessieren