Familientreffen am Schwarzen Meer
Familientreffen am Schwarzen Meer

Ausgerechnet Bulgarien

KINOSTART: 29.11.2007 • Dokumentarfilm • Deutschland (2007)
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Produktionsdatum
2007
Produktionsland
Deutschland

1939 musste die damals 12-jährige Angelika Schrobsdorff mit ihrer jüdischen Mutter vor den Nazis aus Berlin nach Bulgarien fliehen. 1947 kehrte sie nach Berlin zurück. Nach ihrer Heirat mit Claude Lanzmann, dessen "Shoah-Dokumentation" zur bedeutendsten filmischen Auseinandersetzung mit dem Holocaust wurde, lebte sie in Paris und beschloß 1983, nach Israel überzusiedeln. Aber es dauerte lange, bis sie dort ankam - zwischen den Fronten der Israelis und der Palästinenser. Wieder stand sie mit ihrer ganzen Person im Prozess der Verständigung. Nach Jahren der Flucht und inneren Heimatlosigkeit ließ sich Schrobsdorff 1983 in Israel nieder. Doch auch in Jerusalem hielt es die Bestsellerautorin ("Wenn ich dich je vergesse, oh Jerusalem") nicht bis zum Ende ihrer Tage aus, heute lebt Schrobsdorff wieder in Berlin...

Über fünf Jahre arbeitete der bulgarische Dokumentarfilmer Christo Bakalski an dieser ganz privaten Geschichte der Familie Schrobsdorff, die exemplarisch für die Entwicklung und den Zustand der Gesellschaft steht, in der sie stattfand und stattfindet. Die zurückhaltende Aufmerksamkeit des Fragenden, der seinen Protagonisten nie zu nahe tritt, und die diskrete Kameraführung erlauben einen Blick in die innere und äußere Problematik einer Familie, die alles Vertraute und Gewohnte hinter sich lassen musste, um das nackte Leben zu retten. Der Film führt einmal mehr vor Augen, wie tief die Begebenheiten der großen Geschichte in das Leben des Einzelnen eingreifen und wie lange die Erschütterungen nachwirken. Behandelt wird auch eine Seite des Verhältnisses zwischen den beiden Völkern, die hierzulande nahezu in Vergessenheit geraten ist. Bulgarien, obwohl im Zweiten Weltkrieg lange auf der Seite Deutschlands, hat sich der Deportation und Ermordung seiner jüdischen Bürger widersetzt. Dass es auch Verfolgten von außen Zuflucht bot, erfahren wir durch die Erzählungen der Protagonisten. Und ganz nebenbei bringt der Film dem Zuschauer ein Land näher, das seit kurzem Mitglied der EU, vielen aber nur von den Urlaubsorten an der Schwarzmeerküste bekannt ist.

Foto: Freunde d. dt. Kinemathek

News zu

BELIEBTE STARS

Lässiger Typ: Schauspieler Karl Urban.
Karl Urban
Lesermeinung
Die englische Schauspielerin Freya Allan.
Freya Allan
Lesermeinung
Tanja Wedhorn
Tanja Wedhorn
Lesermeinung
Auch auf der Bühne ein Großer: Samuel Finzi.
Samuel Finzi
Lesermeinung
Götz George in seiner Erfolgsrolle als TV-Kommissar Schimanski.
Götz George
Lesermeinung
"Kung-Fu-Macher" mit Weltkarriere: Jacki Chan
Jackie Chan
Lesermeinung
Erol Sander wurde in Istanbul geboren und lebte zeitweise in Frankreich.
Erol Sander
Lesermeinung
Stand für die großen Regisseure vor der Kamera: John Turturro.
John Turturro
Lesermeinung
Das könnte eine Spur sein! Robert Atzorn (r.) mit Tilo Prückner
Tilo Prückner
Lesermeinung
In Film und Fernsehen erfolgreich: Gabriel Byrne
Gabriel Byrne
Lesermeinung
Preisgekrönter Charakterkopf: Michael Gwisdek.
Michael Gwisdek
Lesermeinung
Schauspieler und "Tatort"-Star Axel Prahl.
Axel Prahl
Lesermeinung
Der Mann mit dem Schnauzbart: Tom Selleck.
Tom Selleck
Lesermeinung