Eigentlich gilt Terence McDonagh als einer der besten Cops seines Dezernats. Doch der alltägliche Kontakt mit Kriminellen nagt permanent am aufrechten Polizisten. Als Terence das Massaker an einer afrikanischen Einwandererfamilie aufklären soll und man den einzigen Zeugen, den Botenjungen Daryl, unter seinen Schutz stellt, zerreißt mehr und mehr das dünne Nervenkostüm des Cops. So gerät er immer tiefer in einen Sumpf aus Korruption, Schlaflosigkeit und Drogenkonsum. Als er auch noch Spielschulden begleichen muss, bringt dies das innerlich brodelnde Fass zum Überlaufen ...
Nicolas Cage stolpert Koks schniefend durch den Film wie ein Bergsteiger, der einen Gipfel besteigen will, aber es nicht einmal schafft, das Zelt im Basislager zu verlassen und im Gestänge hängen bleibt. Kaum eine Szene gelingt ihm, er wirkt stets einen Tick zu aufgesetzt, verliert sich in einem überinszenierten Blödsinn (etwa zwischen Leguanen). Wer glaubt, dieses Werk hätte irgendetwas mit dem gleichnamigen Bad Lieutenant mit Harvey Keitel zu tun, sieht sich schnell getäuscht - auch wenn Herzog behauptet, sich an diesem orientiert zu haben. Hier wollte man wohl darstellen, wie schnell man an überlebensgroßen Aufgaben, die sich einem Polizisten stellen können, zerbrechen kann. Doch genau daran sind Regisseur Werner Herzog und Darsteller Cage gescheitert. Was bleibt: ein geschmäcklerischer, unstimmiger, manieriert inszenierter Langeweiler.
Foto: Splendid