Eritreische Flüchtlinge trauern um ihre Verwandten, die die Folter-Camps an der israelisch-ägyptischen Grenze im Sinai nicht überlebt haben.
Eritreische Flüchtlinge trauern um ihre Verwandten, die die Folter-Camps an der israelisch-ägyptischen Grenze im Sinai nicht überlebt haben.

Bei Anruf Folter

KINOSTART: 01.01.1970 • Spielfilm • Schweiz/Israel (2014)
Lesermeinung
Produktionsdatum
2014
Produktionsland
Schweiz/Israel

Synchronfassung, ARTE+7 Homepage: videos.arte.tv

Die Taktik ist perfide: Eritreische Flüchtlinge werden von Beduinen im Sinai an der Grenze zwischen Ägypten und Israel gekidnappt und in Camps gefangen gehalten. Man drückt ihnen ein Handy in die Hand, und während sie gefoltert werden, müssen die Opfer bei ihren Verwandten anrufen, die es nach Israel geschafft haben, um von ihnen hohe Lösegeldsummen zu erpressen. Seit Jahren bringt die aus Eritrea stammende Journalistin Meron Estefanos in ihrem populären Online-Radioprogramm die Geschichten ihrer Landsleute von Stockholm aus an die Öffentlichkeit. Sie telefoniert mit den Gefangenen, hilft den Angehörigen, Vermisste zu finden und Lösegeld aufzutreiben. Dabei ist sie sich des Dilemmas völlig bewusst: Jede Lösegeldzahlung bestätigt das erpresserische System der Kidnapper. Doch es ist schwierig, politische Hilfe zu organisieren: "Wenn man in Schweden einen Hund oder eine Katze tötet, kommt man ins Gefängnis. Doch wenn im Sinai Hunderte Eritreer zu Tode gefoltert werden, schaut die Welt weg." Ein schier unerträglicher Zustand. In ihrem beeindruckenden Dokumentarfilm begleitet die israelische Regisseurin Keren Shayo die Journalistin Meron Estefanos bei ihrem unermüdlichen Kampf und bei ihrer ersten Reise nach Israel und in den Sinai, zu den Menschen, die sie bislang nur vom Telefon kennt. Tausende von Eritreern versuchen auf der im Westen wenig bekannten Flüchtlingsroute von Ostafrika über den Sinai ins Gelobte Land zu gelangen - eine Hoffnung, die für viele in den Fängen von Organhändlern oder in den Foltercamps endet. "Sound of Torture - Bei Anruf Folter" ist ein bewegender Film zwischen Mut und Verzweiflung. Im Juni 2014 wurde er vor der UN, vor Mitgliedern der Europäischen Parlaments und der Knesset gezeigt. Seit Eritrea 1993 die Unabhängigkeit erlangte, ist das Land eine Militärdiktatur. In den letzten zehn Jahren haben mehr als 100.000 Eritreer ihre Heimat verlassen. Seit Europa seine Grenzen 2006 geschlossen hat, fliehen immer mehr Eritreer über den Sinai nach Israel.

News zu

BELIEBTE STARS

Lässiger Typ: Schauspieler Karl Urban.
Karl Urban
Lesermeinung
Die englische Schauspielerin Freya Allan.
Freya Allan
Lesermeinung
Tanja Wedhorn
Tanja Wedhorn
Lesermeinung
Auch auf der Bühne ein Großer: Samuel Finzi.
Samuel Finzi
Lesermeinung
Götz George in seiner Erfolgsrolle als TV-Kommissar Schimanski.
Götz George
Lesermeinung
"Kung-Fu-Macher" mit Weltkarriere: Jacki Chan
Jackie Chan
Lesermeinung
Erol Sander wurde in Istanbul geboren und lebte zeitweise in Frankreich.
Erol Sander
Lesermeinung
Stand für die großen Regisseure vor der Kamera: John Turturro.
John Turturro
Lesermeinung
Das könnte eine Spur sein! Robert Atzorn (r.) mit Tilo Prückner
Tilo Prückner
Lesermeinung
In Film und Fernsehen erfolgreich: Gabriel Byrne
Gabriel Byrne
Lesermeinung
Preisgekrönter Charakterkopf: Michael Gwisdek.
Michael Gwisdek
Lesermeinung
Schauspieler und "Tatort"-Star Axel Prahl.
Axel Prahl
Lesermeinung
Der Mann mit dem Schnauzbart: Tom Selleck.
Tom Selleck
Lesermeinung