Die Filmemacherin und Reporterin Myriam Rosenfeld tritt nach einem Treffen mit KZ-Überlebenden in Paris zu einer Reise in ihre eigene Vergangenheit an: Sie besucht das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau, in dem sie einst mit ihrem Vater inhaftiert war. Sie überlebte, der Vater starb. Als sie das KZ betritt, kommen längst vergessene Erinnerungen zurück. Myriam durchstreift das Gelände und begegnet dabei zufällig dem jungen Fotografen Oskar, der "das Unsichtbare", also das Leiden und die Angst im KZ, in seinen Bildern zeigen möchte. Als er sie bittet, ihm dabei zu helfen, weigert sich Myriam zunächst...
40 Jahre brauchte die Regisseurin und Drehbuchautorin Marceline Loridan Ivens, um das Drehbuch zu ihrem ersten Kinofilm nach den eigenen Erinnerungen zu schreiben, das sie hier eindrucksvoll und erschütternd in Szene setzte. Übrigens der erste Kinofilm, der je im Konzentrationslager Birkenau gedreht wurde. 1943 wurde Marceline Loridan-Ivens zusammen mit ihrem Vater aus dem provenzialischen Dorf Vancluse nach Birkenau deportiert, 1945 kehrte sie nach der Befreiung nach Frankreich zurück. Dort startete sie eine Karriere bei Film und Fernsehen und begegnete 1963 dem berühmten, 1989 verstorbenen Dokumentarfilmer Joris Ivens, mit dem sie zahlreiche Filme drehte (unter anderem die gefeierte "Eine Geschichte über den Wind") und den sie später heiratete. In "Birkenau und Rosenfels" setzt Loridan Ivens ganz auf das nuancierte und ausdrucksstarke Spiel ihrer überragenden Hauptdarstellerin Anouk Aimée, unterstützt von August Diehl, der neben dem französischen Leinwandstar trotz überzeugender Darstellung manchmal ein wenig deplaziert erscheint.
Foto: academy films