Die Geschichte zweier Soldaten, die in den Irak-Krieg zogen: 1995 trat Camilo Mejía, Sohn des nicaraguanischen Komponisten Carlos Mejía, für acht Jahre der US-National Guard bei. Der Grund: Er hoffte, Unterstützung bei seinem Psychologiestudium und die ersehnte US-Staatsbürgerschaft zu erhalten. In seinem letzten Dienstjahr wurde der Emigrant in den vom Krieg gezeichneten Irak geschickt, in den er nach einem Heimaturlaub nicht zurückkehrte. Er wurde der erste offizielle Kriegsdienstverweigerer des Irakkrieges. Nicht so glimpflich ging es für den Sohn von Fernando Suarez del Solar aus. Der 19-jährige Jesus starb bei der Irak-Invasion. Jesus war der erste Mexikaner, der in diesem Krieg getötet wurde. Sein Vater gründete daraufhin das "Guerrero Azteca Peace Project". Als Friedensaktivist zieht er nun durch die Schulen der Latino-Communities in den USA und setzt den beschönigenden Versprechungen der Rekrutierungskommandos seine bitteren Erfahrungen entgegen...
Regisseur Peter Lilienthal ("Jakob von Gunten "Es herrscht Ruhe im Land") beschäftigt sich in seinem Dokumentarfilm mit Männern, die für die Weltmacht USA in den Krieg ziehen. Am Beispiel seiner beiden Protagonisten zeigt er die fatalen Auswirkungen des Krieges auf Psyche und Leben der jungen Latinos, die den einstudierten Versprechungen der professionell operierenden Rekrutierungs-Büros erliegen. Ohne Off-Kommentar lebt Lilienthals Regiearbeit durch die Nähe zu seinen beiden Hauptdarstellern und den eindringlichen Bildern. Noch besser wäre sie allerdings gewesen, Lilienthal hätte sich nur auf die beiden Protagonisten konzentriert, denn zu oft hat der Zzuschauer den Eindruck, Lilienthal habe jeden Kämpfer gegen Gewalt und Unrecht vor die Kamera gezerrt.
Foto: Filmwerkstatt Münster