Der spannende Spionagethriller ist eine moderne Tragödie mit überzeugenden Schauspielerleistungen. Ausgerechnet Zürich, die reiche helvetische Stadt an der Limmat, Zentrum der Schweizer Banken und Ort friedlicher Neutralität, sucht sich Regisseur Yves Boisset als Drehscheibe für die undurchsichtigen Handlungen von Geheimagenten und Terroristen aus. Diese Wahl kommt nicht von ungefähr: Zürich diente bereits 1944 als Zentrum der von Allen Dulles, dem späteren CIA-Chef, geplanten Verschwörung gegen Adolf Hitler. Boisset verlegt seine intelligent gestrickte Story in die schweizerische Metropole und lässt sein Individuum zwischen die Fronten der Interessen der Geheimdienste geraten. Gekonnt zeichnet der Regisseur das undurchsichtige Verwirrspiel der Untergrundbewegungen nach, aus deren Fängen es kein Entrinnen gibt. Lino Ventura interpretiert feinfühlig und präzise die Rolle dieses einsamen, von allen Seiten benutzten und bedrohten Mannes, der mit versteinerter Miene, voller Misstrauen und innerer Distanz seinem Widersacher - ebenfalls großartig gespielt von Michel Piccoli - entgegentritt.