Der Legende vom edlen Jesse James, der mit Mord, Raub und Terror die Eisenbahngesellschaft angeblich aus sozialen Gründen bekämpft, setzt Regisseur Philip Kaufmann kein neues Klischee entgegen, sondern bemüht sich um geschichtliche Wahrheit. Er zeigt den Guerilla-Krieg der James- und Younger-Brüder in der ganzen Brutalität. Kaufman vergisst auch nicht den sozialen und politischen Hintergrund des Bandenwesens, entschuldigt aber nicht die Morde und Gewalttaten - weder die der Banditen, noch jene der Kopfgeldjäger der Eisenbahngesellschaften, die auch durch Morde an harmlosen Bürgern verdienen. Kaum ein US-Western hatte bis dahin den Zusammenhang zwischen dem amerikanischen Frühkapitalismus, dem Bürgerkrieg und dem Bandenterror so konsequent aufgedeckt.