Auf den roten Teppichen ist sie meistens blond oder rothaarig, in Dramen ("The Hours") und Komödien ("Die Frauen von Stepford") zeigt sich Hollywood-Star Nicole Kidman gerne mal brünett. So auch in ihrem aktuellsten Film: Darin spielt die "Oscar"-Preisträgerin eine ehemalige Krankenschwester namens Patti, die sich 1983 auf einer Zugfahrt in den zurückhaltenden Eric (Colin Firth) verliebt.
Nach ihrer Hochzeit mehren sich allerdings die Anzeichen, dass mit ihrem Gatten etwas nicht stimmt. Er möchte nicht über seine Vergangenheit sprechen und hat schwere Albträume. Um sein Trauma zu lösen, sucht Patti Hilfe bei dessen einstigem Kriegskameraden Finlay (Stellan Skarsgård). In Parallelmontagen erfährt der Zuschauer von Erics Kriegsgefangenenschicksal in Japan.
Schauspielerisch top
Jonathan Teplitzkys Regiearbeit fußt auf dem autobiografischen Weltbestseller "The Railway Man" des echten Eric Lomax. In der Ruhe seiner Inszenierung liegt die Kraft der britisch-australischen Produktion. Manchmal wirken die Übergänge zwischen Gegenwart und Vergangenheit etwas holprig.
Colin Firth - ein Meister der minimalistischen Mimik - spiegelt in seinem Gesicht die ganze Traurigkeit eines seelisch Verwundeten wider. Nach "A Single Man" und "The King's Speech" eine weitere großartige Leistung des Briten.
Zugegeben, Rachel Weisz, die ursprünglich für die Rolle der Patti vorgesehen war, hätte vielleicht noch etwas besser zu Firth gepasst, aber Nachrückerin Kidman spielt einmal mehr ihre Präsenz im Drama aus.