Wann können wir endlich in Frieden und
selbstbestimmt leben? Serif Sezer als Gülistan
Wann können wir endlich in Frieden und
selbstbestimmt leben? Serif Sezer als Gülistan

Günesi Gördüm - Ich sah die Sonne

KINOSTART: 16.04.2009 • Drama • Türkei (2009)
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
Günesi Gördüm
Produktionsdatum
2009
Produktionsland
Türkei

Die kurdische Familie Altun lebt weit verstreut: Sie wurde wie viele andere Familien vom türkischen Staat gezwungen, ihre Heimat in Anatolien für immer zu verlassen. Einen großen Teil der Altuns hat es nach Istanbul, das weltweit größte Ballungsgebiet der Kurden, verschlagen. Andere leben in Norwegen. Doch nicht nur die räumliche Trennung belastet die entwurzelte Familie. Vielmehr ist ein Sohn zum türkischen Militär gegangen, während ein anderer auf Seiten der kurdischen Aufständischen kämpft. Die Lage spitzt sich zu, als sich die beiden eines Tages im Gebirge gegenüber stehen ...

Die Türkei hat zwei Gesichter: Zum einen das gastfreundliche Urlaubsland mit seinen pittoresken Basaren und Landschaften, zum anderen das Land des nicht enden wollenden Konfliktes zwischen türkischer Staatsmacht und der kurdischen Minderheit. Der Grund liegt lange zurück: Am Ende des Ersten Weltkriegs teilten die Alliierten das Ottomanische Reich (Gebiet der alten Großtürkei) auf. Die Briten versprachen den Kurden ein eigenes Land: Kurdistan. Doch Kemal Atatürk, der Gründer des modernen türkischen Staates, ließ es nach einer blutigen Revolution nicht dazu kommen. Er verbot das Kurdische wie die Sprachen aller anderen ethnischer Minderheiten. Seit 25 Jahren kämpft inzwischen die militante Terrororganisation PKK (Arbeiterpartei Kurdistans) in Südostanatolien für einen eigenen Staat. Leidtragende der nicht enden wollenden Bluttaten, von Folter und Entführungen, die auch vom türkischen Militärkräften begangen wurden, waren und sind wie so oft die Zivilisten, in diesem Fall das Volk der Kurden, aber auch Soldaten, Polizisten und Unbeteiligte unabhängig von ihrer Abstammung. In diesem Spannungsfeld siedelt der türkisch-kurdische Musiker und Filmemacher Mahsun Kirmizigül, der 2007 mit "Beyaz Melek - Weißer Engel" sein vielbeachtetes Regiedebüt gab, ein bewegendes Drama an, in dem er auch eine der Hauptrollen übernahm. Getragen von durchgängig hervorragenden Darstellerleistungen zeigt Kirmizigül hier in einer für türkische Verhältnisse ungewohnten Schonungslosigkeit die Auswirkungen des Konflikts auf eine einzelne Familie und verarbeitet dabei so universelle Themen wie Krieg, Frieden und Gewalt, aber auch menschliche Stärke, Liebe und Leid. Und das über die Grenzen der einzelnen Volksgruppen hinaus.

Foto: Kinostar

BELIEBTE STARS

Lässiger Typ: Schauspieler Karl Urban.
Karl Urban
Lesermeinung
Die englische Schauspielerin Freya Allan.
Freya Allan
Lesermeinung
Tanja Wedhorn
Tanja Wedhorn
Lesermeinung
Auch auf der Bühne ein Großer: Samuel Finzi.
Samuel Finzi
Lesermeinung
Götz George in seiner Erfolgsrolle als TV-Kommissar Schimanski.
Götz George
Lesermeinung
"Kung-Fu-Macher" mit Weltkarriere: Jacki Chan
Jackie Chan
Lesermeinung
Erol Sander wurde in Istanbul geboren und lebte zeitweise in Frankreich.
Erol Sander
Lesermeinung
Stand für die großen Regisseure vor der Kamera: John Turturro.
John Turturro
Lesermeinung
Das könnte eine Spur sein! Robert Atzorn (r.) mit Tilo Prückner
Tilo Prückner
Lesermeinung
In Film und Fernsehen erfolgreich: Gabriel Byrne
Gabriel Byrne
Lesermeinung
Preisgekrönter Charakterkopf: Michael Gwisdek.
Michael Gwisdek
Lesermeinung
Schauspieler und "Tatort"-Star Axel Prahl.
Axel Prahl
Lesermeinung
Der Mann mit dem Schnauzbart: Tom Selleck.
Tom Selleck
Lesermeinung