Jack Taylor (Iain Glen, l.) hat seinen alten
Kumpel Sutton (Ralph Brown) wiedergetroffen.
Natürlich gehen die beiden Ex-Fallschirmspringer
auf nächtliche Sauftour

Jack Taylor

KINOSTART: 02.08.2010 • Kriminalfilm • Irland, Deutschland (2010)
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
The Guards
Produktionsdatum
2010
Produktionsland
Irland, Deutschland

Jack Taylor ist ein exzellenter Ermittler, ein grandioser Polizist. Wenn er nicht so viel trinken und sich nicht in alles einmischen würde, stünde einer Karriere eigentlich nichts im Weg. Aber Jack kann es nicht lassen und schlägt einem bestechlichen Minister während einer Verkehrskontrolle brutal ins Gesicht. Das hat Konsequenzen: Jack wird umgehend gefeuert und geht damit in die Geschichte Galways ein, denn die irische Polizei gilt als so korrupt, dass einem eigentlich nicht gekündigt werden kann. Jack ermittelt fortan als Privatdetektiv. Ein eher zweifelhafter Beruf in Irland, zu nah am "Informer", an der irischen Terroristenszene. Sein Büro eröffnet er im Hinterzimmer seiner Stammkneipe. Dort stöbert ihn Anne Hennessy auf, eine attraktive Frau, die sich Sorgen um ihre spurlos verschwundene Teenager-Tochter macht. Als er sie fragt, warum sie ausgerechnet einen Trinker wie ihn beauftrage, das Mädchen ausfindig zu machen, ist die Antwort, dass er ja nichts zu verlieren habe. Damit ist Jacks Neugierde geweckt, und zwar nicht nur an dem Fall. Er beginnt zu recherchieren ...

Es ist Wahn, eindeutig, aber hat er auch Methode? Sonntagsabends um zehn bedenkt uns das ZDF in seinen Krimis mit einer sprunghaft ansteigenden Kurve seelischer Verletzungen und wahnhafter Verhaltensweisen. An diesem Sonntag erreicht sie ihren vorläufigen Höhepunkt. Ein Typ ­namens Jack ­Taylor wankt stockbesoffen durch die Straßen von Galway und wird von seinen ehemaligen Kollegen zusammengetreten. Die Kollegen sind Polizisten, ­Gardaí, wie man in Irland sagt. In Irland, wo sie um die Ecke denken, sagt man auch: "Wenn du Hilfe brauchst, geh zur Polizei. Wenn du keine Hilfe brauchst, geh zur Polizei." Taylor ist ein Schimanski, wie ihn das öffentlich-rechtliche Fernsehen seinerzeit (noch) nicht gewagt hat. Taylors Gespür für Gerechtigkeit, die Ideale seiner Jugend sowie diverse ­Mädchenleichen, sie alle schießen wie Müll im Fluss Corib davon. Taylor ist in seiner verregneten, geistig ausgezehrten Heimatstadt Galway zum Fremden geworden. Im Film stürzt er sich quartalsweise in den Suff; in den Romanen von Ken Bruen, die den sechs Fernsehfolgen zugrunde liegen, auch in ­Heroin und Kokain. Ist er mal bei Sinnen, dilettiert Taylor als Privat­ermittler, dem am Ende schweren Kopfes aufgeht, dass er nur ein Bauer im Schach anderer Leute gewesen ist. Darauf einen Whiskey. Ja, es ist Wahn, und wenn er auch Methode hat, fragt sich Televisor, ob und wie ein Jack Taylor noch zu steigern wäre.

Foto: ZDF/Colm Hogan

Darsteller

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