Eine uralte Geschichte - und eine uralte Technik. Denn Aki Kaurismäki, Finnlands bekanntester Regisseur, drehte sein Melodram als Stummfilm. Er kommt mit wenigen Zwischentiteln aus, Worte gibt es seiner Meinung nach im heutigen Kino ohnehin zu viele. So verläßt er sich ganz auf die ausgezeichnete Schwarzweiß-Photographie und die überzeugenden Darsteller. Keine andere Darstellerin kann so herzergreifend traurig dreinblicken wie Kati Outinen. Das Problem liegt indes in der Story. Anfangs ironisiert Kaurismäki sie noch, doch nach dem ersten Drittel beginnt er, diese Kolportage ernstzunehmen; der nötige Bruch geht verloren. Damit umgeht er zwar den Fehler, sich über den Stummfilm als Kunstform hochtrabend lustig zu machen, doch die tausendfach gesehene Handlung erweist sich so denn doch nicht immer als tragfähig. Da schleichen sich gerade im Mittelteil erhebliche Längen ein, die auch von den unbestreitbaren Vorzügen des Films nicht kaschiert werden können.