Scheitern als Chance

KINOSTART: 01.01.1970 • Dokumentarspiel • Deutschland (1999)
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Produktionsdatum
1999
Produktionsland
Deutschland
Im Februar 1998 begann in Berlin ein Projekt des Film- und Theaterregisseurs Christoph Schlingensief in Zusammenarbeit mit dem Theater Volksbühne in Berlin. Acht Monate lang sorgte das "enfant terrible" des deutschen Kulturbetriebs für ein Spektakel ganz eigener Art. Er inszenierte einen Wahlkampfzirkus parallel zur Bundestagswahl, er karikierte und persiflierte die gewohnt-gewöhnliche Politik und formulierte ernstzunehmende Ziele. Der Film "Scheitern als Chance" ist ein bleibendes Dokument dieser Aktionen zwischen Kunst und Politik, die zusammen das wohl längste "Theaterstück" der Welt bilden. Als Medienereignis im deutschen Alltag 1998 sorgte es für Irritation, Nachdenklichkeit und eine Reihe absurder Begegnungen März 1998: Vor dem Hintergrund von Massenarbeitslosigkeit und Sozialabbau gründet Schlingensief eine Partei mit dem Namen "Chance 2000". "Wähle dich selbst" ist ihr Motto, "Beweise, dass es dich gibt". Die Partei will Arbeitslose, Obdachlose und Behinderte wieder in der Gesellschaft sichtbar machen und stellt sie als Landeslistenkandidaten auf. Den Auftakt bildet ein Wahlkampfzirkus im Zelt der Familie Sperlich am Berliner Prater. Dann folgt bis zum Wahlabend am 27. September 1998 eine spektakuläre Aktion der nächsten. Die Filmemacher Alexander Grasseck und Stefan Corinth sind vom ersten Tag an dabei. Mit kritischer Distanz, aber auch Sympathie begleiten sie "Chance 2000" und das aus Schauspielern, Behinderten und Arbeitslosen bestehende Ensemble quer durch Deutschland und Österreich, von Berlin nach Bonn, von Wuppertal zum Wolfgangsee. Sie zeigen die Höhepunkte der Schlingensiefschen Inszenierungen ebenso wie Begegnungen und Momente am Rande der Aktionen, die spontan entstehen und mal komisch, mal tieftraurig sind. In Gesprächen mit Unterstützern des Spektakels, versuchen sie herauszufinden, was Menschen bewegt hat, sich für "Chance 2000" zu engagieren, darunter auch Prominente wie Alfred Biolek, Wolfgang Joop und Josef Bierbichler. Hotel "Prora", die "Parteizentrale zum Wohnen", gehört zu den ersten Stationen der Tournee. "Übernachten mit dem Parteivorsitzenden" lockt als Attraktion, für die sich Gäste aller Art in einem improvisierten Zeltlager einchecken. Hier werden auch die ersten Landesverbände gegründet, bevor Staatsanwalt a. D. Dietrich Kuhlbrodt nach Bonn fährt, um die Zulassung der Partei zu beantragen. In St. Gilgen, dem Urlaubsdomizil von Helmut Kohl, sind sechs Millionen Arbeitslose dazu aufgerufen, den Wolfgangsee zum Überlaufen zu bringen. Stattdessen kommt es zu einem wahren Presse-Happening. Die anschließende Wahlkampftour ist von einigen Tiefschlägen begleitet. Am Wahlabend nimmt Christoph Schlingensief symbolisch Abschied von Deutschland. Die Filmemacher Alexander Grassseck und Stefan Corinth haben ihr Handwerk an der Hamburger Hochschule für bildende Künste gelernt und bereits einzeln mehrere Dokumentarfilme realisiert, bis sie 1997 erstmals zusammenarbeiteten. Im Auftrag des Hamburger Schauspielhauses drehten sie "Freund, Freund, Freund", eine siebentägige Beobachtung von Christoph Schlingensiefs Bahnhofsmission in Hamburg. "Scheitern als Chance" ist ihre erste Zusammenarbeit mit dem ZDF.

Darsteller

Martin Wuttke
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