Tatort

KINOSTART: 01.01.1970 • Kriminalfilm • Deutschland (2014)
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Produktionsdatum
2014
Produktionsland
Deutschland

Das Amuse-Gueule in diesem Tatort, das Appetithäppchen, besteht aus einer Sexnummer mit starker Tendenz zum Sadomaso. Danach setzt man sich an den akkurat gedeckten Tisch, wo wie zur Vorspeise ein Revolver liegt. Russisches Roulette ist angesagt. Überlebenschance eins zu sechs. Man hält sich das Schießeisen an die Schläfe und hat entweder Glück, weil es nur "klick" macht aus leerem Lauf. Oder es pustet einem das Hirn weg, das nennt man dann wohl Pech. Das ist in wenigen Einstellungen bei anfangs noch laufendem Vorspann ein strammer Auftakt für einen Krimi vom Bodensee. Alisa Adam (gespielt von Anna Bederke) verweigert sich übrigens in beiden Fällen, erst dem Sadomaso-Part am Sexspiel, dann dem Roulette. Die Clique, in die sie geraten ist, sieht es ihr nach. Alisa ist erst vor Kurzem aus Berlin zugereist und muss mit dem wilden Leben in diesem avancierten Teil der Republik noch vertraut werden.

Das wilde Leben trinkt Schampus, was sonst. Es unterhält eine Yacht und deichselt Hedgefonds am Telefon. Es betreibt nur so zum Spaß eine Boutique in Konstanz und hat ein schlossartiges Anwesen mit schrecklich viel Geld geerbt. Dass der Schlossherr plötzlich tot ist, erschossen, aber nicht beim russischen Roulette, trübt die schöne Bildschirmschoner-Fassade. Jetzt ermittelt die Polizei. Das bringt eine neue Qualität ins allabendliche Schampus-Getriebe, wo vier Pullen mit über 1000 Euro berechnet werden. Die Leichtigkeit des Seins will nicht mehr recht gelingen. Die Folge "Todesspiel", in welcher Eva Mattes unterbeschäftigt bleibt und Sebastian Bezzel als treuer Kai Perlmann einen Salon-Undercover-Ermittler geben darf, überzeugt weniger durch die Story als durch hübsche kleine Vignetten. Daniel Roesner spielt Daniel Gabler, der an Daniel Küblböck erinnern soll, ein Casting-Sternchen, dessen Viertelstunde Ruhm abgelaufen ist. Torben Liebrecht gibt der spielsüchtigen Hedgefonds-Seele ein gar nicht mal unsympathisches Gesicht. Beim Nachtisch erfahren wir noch, dass Wahrheit und Erkenntnis eine Frage der Kameraeinstellung sind. Zieht man sie etwas weiter auf, verändert das die Geschichte. Detlef Hartlap

Foto: SWR/Peter Hollenbach

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