prisma 41/2016

Frösche zum Frühstück

Von Florian Blaschke

"Das Beste zum Schluss" galt für mich schon als Kind. Erst das Gemüse, zum Schluss das Fleisch. Auch Eltern denken oft so, obwohl Kinder, wenn sie für das brav gegessene Grünzeug zur "Belohnung" Süßes bekommen, Gemüse nicht schätzen, sondern bloß als notwendiges Übel kennenlernen.

Dreht man den Satz aber um, wird es spannend, wie Mark Twain wusste: "Essen Sie jeden Morgen einen Frosch und Ihnen wird den ganzen Tag nichts Schlimmes mehr passieren."

Wie das geht? Indem man Aufgaben auf vier Kategorien verteilt: Dinge, die wir nicht tun wollen und nicht müssen. Dinge, die wir nicht tun wollen, die aber nötig sind. Dinge, die wir tun wollen und müssen. Und Dinge, die wir tun wollen, die aber nicht nötig sind.

Deshalb beginne ich jeden Tag mit einem "Frosch", Kategorie 2: Mag ich nicht, muss aber sein. So habe ich Kopf und Herz frei für Angenehmeres. Und zum Schluss? Kommt das Süße.

Dieser Text übrigens ist ziemlich spät abends entstanden. Kurz vor Redaktionsschluss...

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