prisma 45/2016

Tausendunddreizehn

Von Florian Blaschke

"Na ja, so zwei Jahre sollten es schon werden", hatte Gunther Witte, Fernsehfilmchef des WDR, geantwortet, als ihn Journalisten 1970 auf der mäßig besuchten Pressekonferenz zum ersten Tatort gefragt hatten, wie lange diese neue Krimireihe denn laufen solle. Zwei Jahre! Doch schon nach Ausstrahlung von "Taxi nach Leipzig" mit einer Einschaltquote von 61 Prozent war klar: Da wird mehr draus.
Heute ist der Tatort die dienstälteste Krimiserie im deutschen Fernsehen – am 13. November zeigt das Erste den 1000. Fall. Und auch er wird wieder "Taxi nach Leipzig" heißen.
Nun ist das mit Jubiläen aber so eine Sache – auch mit diesem, denn unabhängig davon, dass im Tatort ständig jemand zum x-ten Mal ermittelt, ist es eigentlich gar keins. Rechnet man nämlich die 13 Tatort-Krimis mit, die zwischen 1985 und 1989 nur in Österreich gesendet wurden, ist "Der hundertste Affe" die 1000. Folge – und die lief zu Pfingsten. Aber wer mag bei so vielen Mördern und noch mehr Toten schon zum  Fliegenbeinzähler werden?

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