29.08.2023 Ikonisches Comedy-Geschwisterpaar

Carolin und David Kebekus sprechen über ihre Kindheit und die "Geschwister-Ehre"

Von Julian Lorenz

In der neuen ProSieben-Show "Wir gegen die!" treten die Comedians David und Carolin Kebekus in kreativen Wettkämpfen gegen andere prominente Geschwisterpaare an. Im Interview verraten die beiden unter anderem Details zur Sendung.

In der ProSieben-Sendung “Wir Gegen die” tretet ihr beiden gegen andere prominente Geschwisterpaare wie die Mabuse-Schwestern und Dennis und Benni Wolter an. War die gemeinsame Show eure Idee?

Carolin: Die Idee zur Show hatte der Produzent Rolf Hellgardt, der unseren Podcast „Was warum wie war“ kannte und daraus eine Show machen wollte. Wir beide konnten uns darunter erstmal nichts vorstellen, aber dann hat er uns das Konzept vorgestellt und wir fanden es super. Deshalb haben wir zugestimmt und das Ergebnis ist die wohl beste Sendung, die wir je im Fernsehen gemacht haben. Die Spiele, in denen wir gegen die anderen Geschwister antreten, sind verrückt und machen viel Spaß. Außerdem sind im Publikum immer die Familien und Freunde beider Teams dabei. Für mich ist das der Jackpot.

Warum ist das Konzept des Wettkampfes zwischen Geschwisterpaaren so unterhaltsam?

Carolin: Weil das eine Art und Weise des Entertainments ist, die jeder aus der Kindheit kennt. Es weckt Nostalgie, wenn man das simple Konzept eines Kindergeburtstags noch einmal als Erwachsener durchlebt.

David: Im Fernsehen gibt es ja viele Spielshows. Da sind die Teams oft willkürlich zusammengewürfelt und das merkt man eben. Da ist einfach keine Synergie vorhanden. Bei Geschwistern hat das eine ganz andere Power, weil es auch um die Geschwisterehre geht und man natürlich gewinnen will. Das hat man sowohl bei uns als auch bei unseren Gegnern und Gegnerinnen gemerkt: Niemand wollte verlieren.

Welches Geschwisterpaar, gegen das ihr angetreten seid, hat euch denn am meisten gefordert?

David: Die Wolter-Zwillinge waren in den meisten Spielen eigentlich unterlegen. Ich will jetzt nicht sagen, dass sie nur Glück hatten, aber die haben manche Spiele für sich entschieden, obwohl sie selbst eigentlich ganz genau wussten, dass sie das überhaupt nicht können.

Carolin: Manche Leistungen der beiden waren eigentlich unmöglich. Manchmal haben sie es gar nicht richtig versucht und dann trotzdem richtig gut bei den Spielen abgeschnitten. Das war auf jeden Fall eine große Herausforderung für uns.

Wer von euch beiden ist privat der größere Spaßvogel?

David: Du, oder? Die Carolin ist schon albern.

Carolin: Ja, ich bin schon albern, aber vom David kommen auch immer mal wieder ein paar trockene Witze, wenn man sie am wenigsten erwartet.

Ihr habt ja beide schon einiges an Bühnenerfahrung gesammelt. War es trotzdem anders, mit der Schwester oder dem Bruder auf der Bühne zu stehen?

Carolin: Wir treten eigentlich beide eher alleine auf, deshalb ist es grundsätzlich schon etwas anderes, wenn noch andere Personen auf der Bühne stehen. Und dann ist es auch nochmal ein Unterschied, ob man mit Elton oder seinem Bruder in einer Gameshow sitzt. Da geht es ja um viel mehr. Wir wollen unsere Ehre als Geschwister verteidigen und strengen uns darum richtig an.

David: Während ich normalerweise ja eher auf Stand-up-Bühnen stehe, war „Wir gegen die“ für mich die erste große Fernseh-Show, in der ich als Protagonist aufgetreten bin. Die Tatsache, dass Carolin dabei war, hat das für mich erleichtert. In vielen Situationen konnte ich mich voll auf sie verlassen und habe mich deshalb auch nicht überfordert oder nervös gefühlt. Gerade, wenn es um darum geht, unterhaltsam zu sein und eine gute Show zu bieten, werde ich von Carolin aufgefangen, die in der Hinsicht mehr Erfahrung hat. Im Vorfeld hatte ich das total unterschätzt, aber jetzt weiß ich, dass sie mir sehr geholfen hat.

Ihr seid zusammen aufgewachsen und beide Comedians geworden. Ist das ein verrückter Zufall oder habt ihr euch da gegenseitig beeinflusst?

Carolin: Wir waren auf jeden Fall beide schon früh sehr comedyaffin und haben besonders im Fernsehen viele lustige Sachen geguckt, vor allem Cartoons und Comedy-Shows. Dann haben wir die Sachen nachgespielt, selber Filmchen gedreht und Hörspiele aufgenommen. Nach dem Abitur habe ich dann ein Praktikum beim Fernsehen gemacht und da war David auch schon dabei.

David: Ich habe damals in kleinen Sketchen mitgespielt oder für die Show gekellnert. Später habe ich dann auch ein Praktikum gemacht und vor allem geschrieben für die Shows.

Carolin: Dadurch, dass du schon so früh Erfahrungen gesammelt hast, war dir diese Welt des Fernsehens nicht fremd. Du wusstest genau, was man in dieser Branche machen kann und worauf du am meisten Lust hattest. Wir haben uns da also auf jeden Fall beeinflusst.

Zwischen jungen Geschwistern geht es ja oft ruppig zu. War das in eurer Kindheit auch so?

David: Natürlich haben wir Wettkämpfe ausgetragen, wie die meisten Geschwister das machen. Das war bei uns aber nicht besonders stark ausgeprägt.

Carolin: Da hat bei uns der Altersunterschied eine große Rolle gespielt. Ich bin ja vier Jahre älter als David und im Kindesalter ist das ein großer Unterschied. Die Wettbewerbe liefen dann oft so ab, dass ich immer gewonnen habe, und das fand ich natürlich super. Irgendwann wurde er dann älter und stärker und dann hatte ich schnell keine Lust mehr auf die Wettbewerbe.

David: Unsere Spielkultur hat sich erst später entwickelt, als wir mit großen Gruppen in den Urlaub gefahren sind und abends immer Rollenspiele gespielt haben. Da habe ich dann schon gesehen, dass Caro bereit ist, im Spiel über Leichen zu gehen. Carolin: Tja, da habe ich schon die ein oder andere Diskussion führen müssen, aber it’s the game! Ich bin einfach gut in diesem Spiel – das heißt nicht, dass ich persönlich schwierig bin (lacht).

Was habt ihr denn heute als Erwachsene für ein Verhältnis zueinander?

Carolin: Wir haben ein enges Verhältnis. Ich schreibe gerade neue Sachen für meine Show und werde sie wie immer David zeigen. Da tauschen wir uns viel aus, sowohl beruflich als auch privat. David weiß eigentlich immer, was mich beschäftigt.

David: Wir haben uns einfach nie so richtig auseinandergelebt, wie das bei anderen Geschwistern der Fall ist. Das passiert ja häufig, wenn jemand in eine andere Stadt zieht, um zu arbeiten oder zu studieren. Wir haben beide immer in Köln gelebt und sind zum Teil auch in den gleichen Freundeskreisen. Deswegen sind wir bis heute nicht nur Geschwister, sondern gute Freunde.

Wo können Fans euch in der nächsten Zeit live erleben?

Carolin: Im September bin ich mit fantastischen Comedy-Kolleginnen auf „Funny Bones“-Tour. Die ist leider schon ausverkauft. Dafür gehe ich nächstes Jahr auf Solotour, der Vorverkauf startet ganz bald.

David: Eigentlich überall, von Lübeck bis Bayreuth, von Berlin bis Aachen. Denn ich bin derzeit mit meinem Programm „überragend“ auf Tour. Wenn ihr es genauer wissen wollt: alle Termine und Ticketlinks stehen auf meiner Webseite: www.davidkebekus.de. Ich sag‘ nur so viel: Noch gibt’s Karten…

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