ZDF-Dauerbrenner feiert Jubiläum

500. Ausgabe der Sendung "Aktenzeichen XY… ungelöst"

10.10.2015, 06.00 Uhr
Rudi Cerne moderiert die Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst".
Rudi Cerne moderiert die Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst".  Fotoquelle: ZDF/Thomas R. Schumann

Seit 1967 hilft die ZDF-Fernsehreihe "Aktenzeichen XY … ungelöst" bei der Ermittlung ungeklärter Verbrechen. Mithilfe von Zuschauerhinweisen sollen ungelöste Kriminalfälle im Rahmen der Öffentlichkeitsfahndung aufgeklärt werden. Mittels einer kurzen, filmischen Rekonstruktionen des Tathergangs werden dem Zuschauer die polizeilich ermittelten Fakten veranschaulicht. Die Idee zu dieser Fernsehreihe stammte von Eduard Zimmermann, der bis zur Folge 300 im Jahr 1997 gleichzeitig auch der Moderator war. Ein Erfolgsprodukt, das zum Dauerbrenner wurde.

500. Folge

Am Mittwoch, 14. Oktober 2015, 20.15 Uhr, wird die 500. Ausgabe von  "Aktenzeichen XY... ungelöst" zu sehen sein. Das Anliegen der Sendung ist auch nach 48 Jahren so aktuell wie bei der Erstausstrahlung im Oktober 1967: die Unterstützung der Verbrechensbekämpfung. Die Zuschauer können interaktiv während und nach der Live-Sendung dabei helfen, ungelöste Kriminalfälle aufzuklären, unbekannte Täter zu identifizieren und flüchtige Verbrecher aufzuspüren.

Seit Januar 2002 moderiert Rudi Cerne die Sendung. Er wird auch bei der Jubiläumsfolge durch die einzelnen Kriminalfälle führen und erste Zuschauerhinweise präsentieren. Anlässlich der 500. Folge beantwortete der Moderator einige Fragen:

Sie sind seit über zehn Jahren das Gesicht der Sendung. Was macht das Format für Sie als Moderator einzigartig?

Bei "Aktenzeichen XY… ungelöst" wird der Fernsehbildschirm seit Jahren erfolgreich zur Verbrechensbekämpfung genutzt. Der Zuschauer kann direkt auf Fragen reagieren und trägt aktiv zur Aufklärung von Kriminalfällen bei. Die Sendung ist damit auch ein Vorläufer des interaktiven Fernsehens.

Was hat sich aus Ihrer Sicht seit Bestehen der Sendung bis heute verändert?

Grundsätzlich sind wir uns treu geblieben. Natürlich wird im Laufe der Zeit immer an den Stellschrauben gedreht. Unter anderem sind die Filme zu den einzelnen Fällen in ihrer Qualität über die Jahre herausragend geworden. Und die Studio-Regie hat heute Hochglanz-Charakter.

Gibt es Fälle, die Ihnen in besonderer Erinnerung geblieben sind?

Es gibt natürlich mehrere Fälle, an die ich mich erinnere. Ein besonderer war für mich der Fall von Lolita Brieger, der nach 29 Jahren durch den Hinweis eines Zuschauers geklärt werden konnte. Die junge Frau war damals von ihrem Liebhaber ermordet worden. Ein weiterer Fall, an den ich mich besonders erinnere, ist der Fall der Joggerin Kirsten S. im Spandauer Forst in Berlin 2009. Ihr Mann war schon vorausgelaufen und die Frau war dort das Zufallsopfer eines Messerstechers geworden. Im Sterben sagte sie noch, dass man ihrem Mann ausrichten soll, wie sehr sie ihn liebt. (Die Fragen stellte Elisa Schultz)

Die Zahlen und Fakten sprechen für sich:

  • Fälle insgesamt: 4436
  • Fälle gesamt geklärt: 1810
  • Aufklärungsquote gesamt 40,8%
  • Anzahl der festgenommenen Täter gesamt: 2254
  • Tötungsdelikte gesamt: 1456, davon geklärt: 598 (41,1%)
  • Entführung/Geiselnahme: 45, davon geklärt: 27 (60%)
  • Sexualstraftaten gesamt: 173, davon geklärt: 74  (42,8%)
  • Raubstraftaten gesamt: 1228, davon geklärt: 393,92 (32,1%)
  • Betrug gesamt 584, davon geklärt: 347 (59,5%)
  • Einbruch gesamt: 257, davon geklärt: 106 (41%)
  • Vermisstenfälle  gesamt: 129, davon geklärt: 42 (32,6%)

(Auszug aus der XY-Statistik 2015 (Stand: 18. August 2015). Berücksichtigt sind alle in XY behandelten Fälle von Sendungsstart bis Juli 2015. Als aufgeklärt vermerkt sind dabei alle von der Polizei als geklärt eingestuften Fälle, von denen die Redaktion Kenntnis erlangt hat.)

Quelle: ZDF

 

 

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