Heimatfilm im BR

"Das Ewige Lied": So entstand "Stille Nacht" ...

von Hans Czerny

Regisseur Franz Xaver Bogner wagte sich vor über 20 Jahren an einen religiösen Stoff – und fand eine Erklärung für die Entstehung des berühmten Weihnachtsliedes "Stille Nacht".

BR
Das Ewige Lied
Familienfilm • 14.12.2019 • 20:15 Uhr

"Ich habe mich in all den Filmen, die ich bisher gemacht habe, noch nie mit Religion auseinandergesetzt – das tut in Deutschland auch fast keiner", sagte Regisseur Franz Xaver Bogner, der mit "Madame Bäuerin" (1992) oder der Serie "Café Meineid" (1989) auch außerhalb Bayerns die Gemüter zu erheitern wusste. Dann wurde ein Stoff an ihn herangetragen, der ihn so sehr faszinierte, dass er damals das Manuskript für die sechste "Meineid"-Staffel beiseite schob und sich ein halbes Jahr für Recherchen über das Weihnachtslied "Stille Nacht, heilige Nacht" in Archive verkroch. Es entstand ein keineswegs rührseliger Heimatfilm (Erstausstrahlung 1997), der nun im BR wiederholt wird.

Um an das Transport-Monopol der Salzach-Schiffer aus "Österreichisch Laufen" zu kommen, schrecken die feinen Herren aus dem bayerischen Laufen auch vor Waffenschmuggel nicht zurück und beseitigen unliebsame Mitwisser in einer Nacht- und Nebelaktion. Als Joseph Mohr (Tobias Moretti) 1818 als Hilfspfarrer in das durch die Fehde zwischen Österreich und Bayern geteilte Städtchen kommt, hat er nicht nur alle Hände voll damit zu tun, die Menschen wieder in die Kirche zu locken. Seine Entscheidung, sich auf die Seite der Schiffer zu schlagen, ist auch mit Verantwortung für die armen Dörfler verbunden, die bei Wintereinbruch kurz vor dem Hungertod stehen. Wie gut, dass es da noch den verschrobenen Lehrer Franz Gruber (Heio von Stetten) gibt.

Die Entstehung des Weihnachtsliedes wird auf relativ plumpe Weise in den letzten Minuten des Films erklärt: Nicht Gruber, sondern Mohr selbst – so die Bognersche Legende – war es, der "Stille Nacht" beim Anblick eines schlafenden Jungen und mit den Rufen der Hirten im Ohr, an der Gitarre komponierte – kein Wunder, dass sich der Text quasi von selbst ergab.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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