Die Kinostarts der Woche im Überblick

Grandioser Michael Keaton und öder Klamauk aus Deutschland

29.01.2015, 09.23 Uhr
In Alejandro G. Iñárritus existenzieller Komödie "Birdman" erhofft sich Riggan Thomson (Michael Keaton) durch seine Inszenierung eines ambitionierten neuen Theaterstücks am Broadway, neben anderen Dingen, vor allem eine Wiederbelebung seiner dahin siechenden Karriere.
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In Alejandro G. Iñárritus existenzieller Komödie "Birdman" erhofft sich Riggan Thomson (Michael Keaton) durch seine Inszenierung eines ambitionierten neuen Theaterstücks am Broadway, neben anderen Dingen, vor allem eine Wiederbelebung seiner dahin siechenden Karriere.  Fotoquelle: © 2014 Twentieth Century Fox

Die Kinostarts der Woche haben einen heißen Oscar-Anwärter im Programm: Alejandro González Iñárritus "Birdman" ist in gleich neun Kategorien für den begehrtesten Filmpreis der Welt nominiert. Die deutsche Komödie "Da muss Mann durch" enttäuscht hingegen in allen Belangen.

Birdman (oder die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit): In dieser existenziellen Komödie erhofft sich Riggan Thomson durch seine Inszenierung eines ambitionierten neuen Theaterstücks am Broadway vor allem eine Wiederbelebung seiner dahin siechenden Karriere. Zwar handelt es sich um ein ausgesprochen tollkühnes Unterfangen – doch der frühere Kino-Superheld hegt größte Hoffnungen, dass dieses kreative Wagnis ihn als Künstler legitimiert und jedermann, auch ihm selbst, beweist, dass er kein abgehalfterter Hollywood-Star ist. Doch während die Premiere des Stücks unaufhaltsam näher rückt, wird Riggans Hauptdarsteller durch einen verrückten Unfall bei den Proben verletzt und muss schnell ersetzt werden. USA 2014, 119 Min., FSK ab 12 J., von Alejandro González Iñárritu, mit Michael Keaton, Emma Stone, Edward Norton. Lesen Sie hier die Filmkritik zu "Birdman (oder die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)".

John Wick: John Wick, berühmt-berüchtigt als bester Hitman der Branche, ist nach seinem letzten Auftrag endgültig aus dem Geschäft ausgestiegen. Doch die Ruhe währt nicht lange. Nach einem Überfall auf sein Haus sieht er sich seinem ehemaligen Boss gegenüber: Viggo Tarasof, Anführer des gefährlichsten Gangstersyndikats von New York. Um seine Vergangenheit für immer loszuwerden, rüstet er sich für den ultimativen Rache-Feldzug. Doch längst hat Viggo die besten Killer der Stadt auf John angesetzt. Darunter auch Johns alten Freund Marcus. Kanada, China ua. 2014, 101 Min., FSK o.A., von Chad Stahelski und David Leitch, mit Keanu Reeves, Michael Nyqvist, Willem Dafoe. Lesen Sie hier die Filmkritik zu "John Wick".

Da muss Mann durch: Da Paul in Sachen Liebe immer wieder enttäuscht wurde, hat er eigentlich die Nase voll von Frauengeschichten. Doch genau in dieser Situation begegnet er der wunderbaren Lena und ist überzeugt, endlich die Richtige gefunden zu haben. Das einzige Problem: Lena ist die Tochter des Besitzers des Verlagshauses, indem Paul angestellt ist. Als dann auch noch unverhofft Pauls drei beste Freunde auftauchen, ist das Chaos nahezu perfekt. Deutschland 2014, 90 Min., FSK ab 0, von Marc Rothemund, mit Wotan Wilke Möhring, Julia Jentsch, Jan Josef Liefers. Lesen Sie hier die Filmkritik zu "Da muss Mann durch".

Black Sea: U-Boot-Kapitän Robinson war die letzten 30 Jahre seines Lebens immer unterwegs. Eine gescheiterte Beziehung zu seiner Frau Chrissy und ihrem gemeinsamen Kind ist der Preis, den er dafür zahlen musste. Als er eines Tages völlig unerwartet von dem Bergungsunternehmen gefeuert wird, für das er sich 11 Jahre lang abgerackert hatte, droht dem ehemaligen Navy-Angehörigen der Sturz ins Leere. Doch dann hört er von der Geschichte eines deutschen U-Boots, das während des Zweiten Weltkriegs vor Georgien im Schwarzen Meer auf Grund gelaufen sein soll – voll beladen mit Gold. Kurzerhand beschließt Robinson, sich der Herausforderung zu stellen und zu beweisen, dass er es noch immer drauf hat. USA/GB/RUS 2014, 114 Min., FSK ab 12 von Kevin Macdonald, mit Jude Law, Scoot McNairy, Ben Mendelsohn. Lesen Sie hier die Filmkritik zu "Black Sea".

Anderswo: Seit acht Jahren studiert die Israelin Noa in Berlin. Bald wird sie 30 und ist gerade mit ihrem Freund Jörg zusammen gezogen. Dennoch fühlt sich Noa fremd in ihrem Leben und hat das Gefühl, ihren Platz noch nicht gefunden zu haben. Zusätzlich wird das Thema ihrer Abschlussarbeit – ein Lexikon der unübersetzbaren Wörter – als unzureichend abgelehnt. Kurzentschlossen fliegt Noa in ihre Heimat, um dem Ganzen zu entfliehen. In Israel angekommen, fällt sie in die Rolle des aufmüpfigen Teenagers zurück, der im Dauerstreit mit seinen Eltern liegt. Als dann ausgerechnet am nationalen Erinnerungstag ihr besorgter Freund auftaucht, muss Noa erkennen, dass Rollen zu wechseln nicht Ankommen bedeutet. Deutschland 2015, 82 Min., FSK o.A., von Ester Amrami, mit Hana Laszlo, Golo Euler, Neta Riskin. Lesen Sie hier die Filmkritik zu "Anderswo".

Los Ángeles: Da fast alle arbeitsfähigen Männer ihr Heil in den benachbarten USA suchen, herrscht in dem mexikanischen Dorf Santa Ana del Valle akuter Männermangel. Damit auch der noch nicht volljährige Mateo seine Familie ernähren kann, versucht er immer wieder erfolglos, die Grenze in die USA illegal zu passieren. Vor einer erneuten Abreise ins gelobte Land glaubt Meteo an größeres Glück, wenn er einer Dorf-Gang beitritt. Die allerdings fordert ein knallhartes Aufnahmeritual. Deutschland/Mexiko 2014, 100 Min., FSK ab 12 von Damian John Harper, mit Mateo Bautista, Marcos Rodríguez, Lidia García. Lesen Sie hier die Filmkritik zu "Los Ángeles".

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