Erfolgsautor erlag seiner Krebserkrankung

Henning Mankell ist tot

05.10.2015, 12.58 Uhr
Lange Jahre Pendler zwischen Schweden und Afrika: Henning Mankell
Lange Jahre Pendler zwischen Schweden und Afrika: Henning Mankell  Fotoquelle: 360b/shutterstock.com

Der schwedische Bestseller-Autor Henning Mankell ist im Alter von 67 Jahren gestorben. Er war der Mann hinter Kurt Wallander und gleichzeitig einer der großen schwedischen Autoren, der vor allem durch seine sozialkritischen Romane im Gefolge der Sjöwall/Wahlöö-Werke bekannt wurde. Dass er dabei die Gesellschaft durch den Spiegel des Verbrechens betrachtete, macht die Romane - so betonte Henning Mankell in mehrfachen Interviews - noch lange nicht zu Kriminalgeschichten. Die Straftaten, die er in seinen Büchern schildert, entspringen keiner morbiden Phantasie, sondern sind eine Schilderung dessen, was tagtäglich passiert oder irgendwo passieren könnte.

Umfangreiches Lebenswerk
Mehr als 40 Bücher - darunter Romane und Theaterstücke, Essays, Kinderbücher und Drehbücher - bilden das Lebenswerk des erfolgreichen Schriftstellers. Dazu kommt eine Vielzahl an Verfilmungen - besonders sein Wallander wurde in vielen Versionen immer wieder für den Bildschirm umgesetzt. Darüber hinaus nahm einen großere Teil seiner Zeit sein politisches Engagement gegen Armut und Analphabetismus in Afrika in Anspruch. Der Kontinent war neben Schweden seine Heimat. 1972 unternahm Mankell seine erste Reise dorthin. 1985 erhielt er eine Einladung zum Aufbau einer professionellen Theatergruppe in Maputo und übernahm daraufhin die Leitung des dortigen Teatro Avenida. Seither lebt er die Hälfte des Jahres in Mosambik, die übrigen Monate in Schweden.

Mankell, der im letzten Jahr an Krebs erkrankt war, starb in seinem Haus in Göteborg, wie der Carl Hanser Verlag in München bekanntgab. Seine Krankheit war zuletzt auch Thema eines Buches gewesen. Mit "Treibsand - Was es heißt, ein Mensch zu sein" hinterließ der Ausnahmeautor seine Gedanken über sein Leben nach der Krebs-Diagnose. Zudem verfasste er eine Kolumne für die "Göteborgs-Posten", in der er sehr persönlich über sein Leben mit Krebs berichtete.

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