Ein besonderer Priester im Porträt

"Pfarrer – Weihrauch, Weib und Widerworte": Amtskirche? Ach, was!

von Rupert Sommer

Rainer Maria Schießler, Pfarrer im Münchner In-Viertel am Glockenbach, gerät mit seiner unkonventionellen, mitmenschlichen, oft provokanten Art mit der Kirchenobrigkeit in Konflikt. Gleichzeitig ist er einer der beliebtesten Geistlichen der Stadt.

ARD
Pfarrer – Weihrauch, Weib und Widerworte
Dokumentation • 04.10.2020 • 17:30 Uhr

Er ist der Pfarrer, der gerne mal aus der Rolle fällt und dafür lieber auf: Rainer Maria Schießler, katholischer Priester in München und seit 27 Jahren Geistlicher im Ausgeh- und Amüsierbezirk Glockenbachviertel, macht mit medienwirksamen Auftritten von sich reden – etwa, wenn er markige Predigen hält, homosexuelle Paare traut und als Kellner auf der Wiesn arbeitet, um Erlöse für wohltätige Zwecke zu spenden. Die Dokumentation "Pfarrer – Weihrauch, Weib und Widerworte" aus der ARD-Sonntagsreihe "Echtes Leben" porträtiert einen Kirchenmann, der immer wieder in Konflikt mit der Amtskirche gerät und der es gleichzeitig schafft, katholisches Leben in der Großstadt "jung" zu halten. Der Geistliche, der am 7. Oktober, sein 60. Lebensjahr vollendet, ist am Montag, 5. September, auch Protagonist einer sehenswerten "Lebenslinien"-Reportage im BR-Fernsehen.

Immerhin gilt Schießler, der auch in Nebenrollen schon in Serien wie "München 7" oder "Monis Grill" zu sehen war und der gerne Talkshows besucht, als einer der beliebtesten katholischen Kirchenmänner der bayerischen Landeshauptstadt. Er fällt immer wieder durch unkonventionelle Aktionen auf – etwa dann, wenn er Haustiere segnet.

Seine Popularität und sein gut gefülltes Gotteshaus schützen ihn vor vielen Anfeindungen. Und trotz seines Geltungsbewusstseins wirkt Schießlers Glauben authentisch – und glaubhaft. Gerade in der Großstadt ändert daran auch nichts, dass der Seelsorger im Dienst einer nicht immer einfachen Gemeinde mit einer Frau zusammenlebt. Im Gegenteil: Rainer Maria Schießler ist Pfarrer mit Leib und Seele.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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