ARTE-Doku

"Schlafen um jeden Preis": So krank macht zu wenig Schlaf

von Andreas Schoettl

Die Menschen in Deutschland und Frankreich schlafen zu wenig, mit teilweise heftigen Folgen. Eine ARTE-Doku zeigt ungewöhnliche Therapieansätze auf, damit eine entspannte Nachtruhe endlich möglich ist.

ARTE
Schlafen um jeden Preis
Dokumentation • 29.09.2020 • 20:15 Uhr

Studien belegen: Die durchschnittliche Schlafdauer pro Nacht liegt bei knapp sieben Stunden. Viel zu wenig, meinen Experten. Sie sei sogar so niedrig wie noch nie. In der Folge leiden immer mehr Menschen insbesondere in Deutschland und Frankreich unter bleierner Müdigkeit, Schlafapnoen oder sogar Narkolepsie, also exzessiven Einschlafattacken auch tagsüber. Schlafprobleme sind so einer der häufigsten Gründe für einen Arztbesuch. Mangel an entspannter Nachtruhe können zu Übergewicht, Diabetes oder sogar Alzheimer führen. Durch Millionen an Krankschreibungen sind die wirtschaftlichen Einbußen in Milliardenhöhe gestiegen. Die ARTE-Dokumentation "Schlafen um jeden Preis" beleuchtet das Phänomen nun aus den unterschiedlichsten Perspektiven – insbesondere werden die wirtschaftlichen Aspekte fokussiert.

Nicht zuletzt geht es um die Ausfälle von Mitarbeitern und damit um zusätzliche Kosten, die zahlreiche Unternehmen nicht mehr tragen können. Große Unternehmen wie Google oder Facebook experimentieren deshalb bereits mit innovativen Büromodulen. Sogenannte Nap pods beispielsweise sollen den Mitarbeitern auch während der Arbeitszeit kurz Schlafpausen ermöglichen.

Der Film des französischen Regisseurs Thierry Robert zeigt außerdem, dass es Alternativen zu vorschnell eingenommenen Schlafmitteln gibt, die doch mehr wirken wie eine Narkose mit dem Vorschlaghammer. Als wirksam gelten polyphasischer Schlaf mit kurzen Nickerchen oder eine Lichttherapie, bei der blaues Tageslicht zum Einsatz kommt, um die innere Uhr zu synchronisieren. Schlafforscher wie der US-Mediziner Charles A. Czeisler benennt einen der Gründe von Schlafstörungen: "Heute ist die Lichteinwirkung pro Kopf zehnmal höher als vor 50 Jahren. Die Lichtberieselung ist allgegenwärtig."


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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