Jubiläum

So jung wie damals: 2.000 Mal prisma

von Detlef Hartlap
So sieht das Titelbild der Ausgabe 18/2015 aus. Das war 1977 noch ganz anders...
BILDERGALERIE
So sieht das Titelbild der Ausgabe 18/2015 aus. Das war 1977 noch ganz anders...  Fotoquelle: prisma

Jede Woche neu: Seit 1977 gibt es prisma. Das Vertrauen von Millionen Lesern blieb über all die Jahre ungebrochen.

Ihr Leben mit prisma

Die eine machte als Kind mit prisma ihre ersten Lese-Erfahrungen, der andere verbindet mit einem bestimmten Artikel ganz besondere Erinnerungen.

 

Nachdem wir Ihnen auf dieser Seite ein ganz klein wenig aus dem internen prisma-Leben erzählt haben, wüssten wir gern von Ihnen:

 

Was haben Sie für Erfahrungen mit prisma gemacht, welche Anekdoten sind es wert, erzählt zu werden?

 

Bitte schicken Sie, was Ihnen zum Thema prisma einfällt, an redaktion@prisma-verlag.de oder: prisma-Verlag, 40196 Düsseldorf. Die schönsten prisma-Anekdoten kommen ins Blatt. Für jede abgedruckte Story zahlt prisma 50 Euro. Kein Einsendeschluss!

Bald nach der Gründung von prisma schlug erstmals schwere See über der Redaktion zusammen.

Anrufer: "Stellen Sie mal den Ton lauter!" Redakteurin: "Wie bitte? Wobei denn?" Anrufer: "Da läuft doch gerade Tennis im Fernsehen. Ich verstehe nichts. Viel zu leise. Sie müssen das lauter stellen."

Es dauerte 1977 nur wenige Ausgaben, da war prisma für viele ihrer Leser zum Fernsehen selbst geworden. Auch zum Kummerkasten und Lebensberater. Die Vermutung, prisma drucke das Programm nicht nur ab, sondern gestalte es auch selbst, hat sich mancherorts bis heute erhalten.

"Aber Sie machen doch das Fernsehen!"

Ein anderer Anrufer aus den frühen prisma-Jahren klagte, er habe keinen Empfang. Den Hinweis, dass prisma daran leider nichts ändern könne, ließ er nicht gelten: "Aber Sie machen doch das Fernsehen!"

prisma war und bleibt Vertrauenssache. Als wir 1993 zum Kinostart von Disneys "Aladdin" ein Gewinnspiel um die berühmte Wunderlampe veranstalteten, antworteten 180.000 Leser – per Postkarte. Heute wird bei Gewinnspielen angerufen. Oder eine SMS gesendet. Die Zahl derjenigen, die sich als prisma-Gewinner fühlen dürfen, ist im Laufe der Jahre hoch fünfstellig geworden.

Auch Vadder Klum, Heidis Papa, darf sich als prisma-Gewinner fühlen. Mitte der Neunziger verging kein Monat, ohne dass Günther Klum die Redaktion mit Kuchen beehrte. Das Vertrauen, prisma könne die Karriere seiner Tochter beflügeln, war unbeirrbar und nicht unberechtigt. "Und schreibt was Schönes!", pflegte er zum Abschied zu rufen. Ein klarer Fall von süßer Beeinflussung.

Noch vermisste niemand, was inzwischen selbstverständlich ist

2.000 Mal ist prisma seit 1977 erschienen. Damals, als alles losging, waren vier Fernsehsender und das Radioprogramm allen genug. Es herrschte mediale Bescheidenheit. Noch vermisste niemand, was inzwischen selbstverständlich geworden ist: Live-Streaming, Pay-TV, Handys, Tablets, YouTube und ein paar hundert Digitalprogramme.

Vertrauenssache prisma. Stars und Sternchen fühlten sich verstanden und gut behandelt. So kam es, dass Harald Schmidt, der kalte Spötter, in prisma gestand, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dass Patrick Lindner keine Scheu hatte, in prisma seine Homosexualität zu offenbaren. Dass Rod Stewart, obwohl er "nur fünf Minuten Zeit" hatte, prisma in einem Zwei-Stunden-Gespräch erläuterte, warum er lieber Fußball- als Popstar geworden wäre.

Michael Bolton, auch er ein Sänger, verlor im Gespräch mit prisma sein neuestes Album aus dem Sinn: Stundenlang debattierte er mit unserer Redakteurin über die oft schwierige Beziehung zwischen Vater und Kind.

"Wir müssen das fortsetzen!"

Oder Wolfgang Petersen, der Regisseur. Ein Viertelstündchen Promo war vorgesehen für einen neuen Film. Aber angesprochen auf seinen unverwirklichten Lebenstraum, einen Film über Störtebeker, kam er ins Plaudern. "Wann sehen wir uns wieder?", rief er schließlich. "Wir müssen das fortsetzen!"

Geredet werden musste auch über Hooligans, Ultras und andere Rabauken im Fußballstadion. Mit dem Artikel "Elefant im Raum" stieß prisma 2012 eine Debatte an, die noch nicht ausgestanden ist, aber Politik und Fußballvereine zum Handeln brachte.

Vertrauenssache prisma. Viele Kolumnisten, die uns eine Zeitlang begleiteten, wurden für prisma-Leser zu geschätzten Ratgebern und Ansprechpartnern. Petra van Oyen schrieb über Tennis, Marcel Reif über Fußball, Jochen Mass über die Formel 1, Marianne Koch über Gesundheit, Herbert Feuerstein über dies und das. Aber immer und ganz im prisma-Stil – mit Esprit.

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