Akteur, Autor, Aktivist und mehr

Vom Tellerwäscher zum gefeierten TV-Star: So wurde Hannes Jaenicke erfolgreich

13.05.2024, 09.52 Uhr
von TB
Wir werfen einen genaueren Blick auf den spannenden Lebensweg von Hannes Jaenicke.
Wir werfen einen genaueren Blick auf den spannenden Lebensweg von Hannes Jaenicke.  Fotoquelle: picture alliance / SZ Photo | Stephan Rumpf

Hannes Jaenicke ist Schauspieler, Autor, Umweltaktivist und vieles mehr. Seine Karriere verlief vom Tellerwäscher zum gefeierten TV-Star. Wir werfen einen Blick auf seinen spannenden Werdegang. 

Schauspielausbildung, Aufstieg mit „Abwärts“ und „Tatort“

1960 wurde der Deutsch-Amerikaner in Frankfurt am Main geborenen. Nach dem Abitur wusste Hannes Jaenicke nicht genau, wie es weitergehen sollte. Er bewarb sich zunächst für einen Medizinstudienplatz und brach dann ein Lehramtsstudium nach kurzer Zeit wieder ab. Als entscheidend für seine Karriere sollte sich ein Aushilfsjob in der Gastronomie erweisen. Denn hier waren viele Schauspieler des Stadttheaters Stammgäste und setzten ihm bezüglich einer Schauspielkarriere „einen Floh ins Ohr“ – wie Jaenicke es selbst ausdrückt. Das entsprechende Talent war auch vorhanden, sodass er bereits mit 19 Jahren die renommierte Schauspielschule Max-Reinhardt-Seminar in Wien und wenig später auch noch die School of Modern Dance in London besuchte.

Mit der starken schauspielerischen Leistung in seiner ersten Filmrolle – als Gegenspieler des großen Götz George im Erfolgsfilm „Abwärts“ – setzte er 1984 gleich ein Ausrufezeichen. 1987 drehte Jaenicke ein weiteres Mal mit George, der zu seinem Freund und Mentor wurde. Der Tatort „Zabou“ lockte in Deutschland über 1,5 Millionen Menschen in die Kinos. Es folgten in den nächsten Jahren weitere „Tatort“-Auftritte – zuletzt in der umstrittenen Episode „Der rote Schatten“.

Drehbuchschreiber, Zar und Polizist

Für jemanden wie Hannes Jaenicke ist die Schauspielerei allein wahrscheinlich zu langweilig. Jedenfalls sicherte er sich in den frühen 1990ern ein Stipendium an der University of California. Sein dort absolviertes Studium als Drehbuchautor trug durch seine Mitarbeit am Drehbuch zum Kinofilm „Abgeschminkt!“ schnell Früchte. Dennoch blieb die Schauspielerei für Jaenicke am wichtigsten, auch wenn er immer wieder als Hörbuch- und Synchronsprecher arbeitete. Besonders beeindruckte ihn der internationale TV-Zweiteiler „Katharina die Große“, in dem er an der Seite von Stars wie Omar Sharif oder Catherine Zeta-Jones den russischen Zaren Peter III. spielte.

Auch wenn Jaenicke in seiner Schauspielkarriere ganz unterschiedliche Charaktere verkörperte, feierte er vor allem als Polizist große Erfolge – etwa in den deutschen Kinohits „Bandits“ oder „Knockin’ on Heaven’s Door“ aus dem Jahr 1997. Seit 2018 spielt er zudem als LKA-Ermittler Alex Pollack die Hauptrolle in der Thriller-Reihe „Der Amsterdam-Krimi“.

Dokumentarfilmer, Aktivist und Buchautor

Hannes Jaenicke ist heute in Deutschland auch für seine Dokumentationen bekannt, in denen oft Themen wie Tier- und Naturschutz sowie Nachhaltigkeit im Fokus stehen. In diesem Zusammenhang war die von 2008 bis 2021 produzierte und im ZDF ausgestrahlte Reihe „Hannes Jaenicke: Im Einsatz für…“ sehr erfolgreich. Gleich mehrere der Folgen über bedrohte Tierarten erhielten nationale und internationale Preise. Dabei gründet dieser Teil der Arbeit des Deutsch-Amerikaners auf einer inneren aktivistischen Überzeugung: Jaenicke ist bereits seit seinem 16. Lebensjahr Mitglied von Greenpeace und unterstützt zahlreiche Organisationen, die sich für Umweltschutz und Menschenrechte starkmachen. Er ist nicht nur Botschafter für „Sea Shepherd“ oder „Save Tibet“, sondern auch Mitgründer der Umweltstiftung „Pelorus Jack Foundation“. Zu einer Sensibilisierung der Öffentlichkeit haben auch seine Bücher – etwa „Wut allein reicht nicht: Wie wir die Erde vor uns schützen können“ oder „Aufschrei der Meere: Was unsere Ozeane bedroht und wie wir sie schützen müssen“ – beigetragen. Für sein Engagement erhielt er unter anderem den UmweltMedienpreis der Deutschen Umwelthilfe (2016), den Hans-Carl-von-Carlowitz-Nachhaltigkeitspreis (2018) und den Umweltschutzpreis Goldene Blume von Rheydt (2021).

 

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