Warnungen ignoriert

"Titanic"-Regisseur James Cameron äußert sich zur Tauchboot-Implosion: "War keine Überraschung"

23.06.2023, 14.48 Uhr

James CameronJames Cameron ist vom Tauchboot-Unglück erschüttert. Der Regisseur ist selbst über 30 Mal zum Wrack der "Titanic" abgetaucht. Nun verglich er die Implosion der "Titan" mit dem Untergang der "Titanic" im Jahr 1912: Vor beiden Unglücken seien Warnungen ignoriert worden.

James Cameron ist sich sicher: Die Tauchboot-Tragödie war absehbar. Der "Titanic"-Regisseur, der selbst zahlreiche Male zum Wrack des 1912 gesunkenen Schiffs abgetaucht war, erklärte am Freitag im Gespräch mit dem US-Sender CNN, die Implosion der "Titan" sei "sicherlich keine Überraschung" gewesen. Als Tiefseeexperte habe Cameron bereits nach dem Kontaktverlust am Sonntag geahnt, dass es zu einer Implosion gekommen sei. Trotzdem habe der Filmemacher in den vergangenen Tagen die "widernatürliche Hoffnung" gehegt, sich zu irren. "Aber in meinem Innersten wusste ich, dass das nicht der Fall war."

Parallelen zu "Titanic"-Untergang

Über mehrere Tage hinweg waren die fünf Insassen an Bord des verschwundenen Tauchboots gesucht worden. Auch sie wollten zum Wrack des 1912 gesunkenen Passagierdampfers "Titanic" abtauchen. Seit Sonntagvormittag (Ortszeit) fehlte von ihnen jede Spur. Eine groß angelegte Rettungsaktion blieb ohne Erfolg: Oceangate, die bei Seattle ansässige Betreiber-Firma der Expedition, erklärte am Donnerstag in einer offiziellen Stellungnahme, dass die Besatzung der "Titan" die Mission nicht überlebt habe. Zuvor hatte ein Bergungsfahrzeug in unmittelbarer Nähe des "Titanic"-Wracks mehrere "Trümmerfelder" entdeckt, die eindeutig dem Tauchboot zuzuordnen seien.

Nun sei es an der Zeit, eine Lehre aus dem "Titan"-Unglück zu ziehen, sagte Cameron. "Wenn Sie ein Fahrzeug besteigen, sei es ein Flugzeug, ein Überwasserfahrzeug oder ein Tauchboot, sollten Sie darauf achten, dass es durch Zertifizierungsstellen geprüft wurde", riet er. In einem Interview mit der BBC ergänzte Cameron mit Blick auf die "Titanic": "Wir haben jetzt ein weiteres Wrack, das leider auf denselben Prinzipien der Nichtbeachtung von Warnungen beruht." Zuletzt war Oceangate wegen möglicher Sicherheitsbedenken in die Kritik geraten.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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