Neu bei Netflix

"Pain Hustlers": Emily Blunt und Chris Evans stürzen die USA ins Verderben

26.10.2023, 13.24 Uhr
von Andreas Fischer

Die Hintergründe von "Pain Hustlers" basieren auf einer wahren Geschichte. In dem Netflix-Drama verkaufen Emily Blunt und Chris Evans ihr Gewissen, um die USA noch tiefer in die Opioid-Krise zu stürzen.

"Gier ist gut", was Gordon Gecko 1987 in Oliver Stones "Wall Street" postulierte, gilt (nicht nur) in Amerika auch heute noch. Gier treibt Menschen an, über sich hinauszuwachsen – und zwar auf Kosten anderer. Eine solche Geschichte erzählt "Harry Potter" und "Phantastische Tierwesen"-Regisseur David Yates im Netflix-Film "Pain Hustlers", der nicht nur im Titel an die ebenfalls bei Netflix gezeigte Serie "Painkiller" erinnert. Yates erzählt ab 27. Oktober eine Geschichte von Gier und göttlicher Selbstüberschätzung vor dem Hintergrund der Opioid-Krise in den Vereinigten Staaten.

Schmerzmittel mit umstrittenen Inhaltsstoffen

Im Mittelpunkt von "Pain Hustlers steht die alleinerziehende Mutter Liza Drake (Emily Blunt, "Oppenheimer"): Sie heuert aus der Not heraus bei einem Pharma-Startup an und soll zusammen mit Pete Brenner ("Captain America" Chris Evans) den Vertrieb des einzigen Produktes der Firma organisieren: eines Schmerzmittels mit umstrittenen Inhaltsstoffen.

Weil Liza charmant und talentiert ist, steigen die Absatzzahlen schnell an. Weil der Unternehmensgründer Jack Neel (Andy Garcia) skrupellos ist, gehen sie durch die Decke: Liza steckt schnell ziemlich tief in einem Bestechungs- und Betrugsskandal, der ihr zwar finanzielle Vorteile bringt, hunderttausende Menschen aber in die Opioid-Abhängigkeit treibt. Das Medikament ist mit seinem hochgradig süchtig machenden Wirkstoffen nur für Krebspatienten im Endstadium vorgesehen – wird von den Ärzten aber an ziemlich jeden verschrieben, der Kopfweh hat. Und das alles für ein bisschen Provision und einen Gratistrip in den Stripclub.

Zu langweilig, zu beliebig, zu wenig nachvollziehbar

"Pain Hustlers" basiert auf dem Sachbuch "The Hard Sell: Crime And Punishment At An Opioid Startup" des Journalisten Evan Hughes. Für die weltweiten Filmrechte an der Geschichte über den Aufstieg und Fall der Pharma-Firma Insys Therapeutics soll Netflix beachtliche 50 Millionen US-Dollar bezahlt haben. Passend dazu wurden mit David Yates ein großer Name für den Regiestuhl und mit Emily Blunt, Chris Evans und Andy Garcia Hollywoodstars für die Hauptrollen verpflichtet.

Doch: So glanzvoll die Besetzung ist, so enttäuschend ist das Ergebnis. "Pain Hustlers" säuft mit seinen schrill-exaltierten Bildern, mit den erklärenden Interviewsequenzen und pseudo-dokumentarischen Einschüben im Fahrwasser von großartigen Filmen wie "The Big Short" und "The Wolf of Wall Street" förmlich ab. Es ist einfach zu langweilig, zu beliebig, zu wenig nachvollziehbar, was da auf dem Bildschirm passiert.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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