Bei "Das perfekte Dinner"

"Chaot" Bastian zündet ein Feuerwerk der Gaumenfreude mit ungewöhnlichen Geschmackskombinationen

28.06.2023, 08.39 Uhr
von Bettina Friemel

Am zweiten Tag in Zürich öffnete Bastian seine Haustür mit den Worten "Ich bin ein Chaot". Doch kulinarisch überzeugte der 38-Jährige mit seinem ungewöhnlichen Engadin-Asia-Fusion-Menü.

"Ich habe gestern Abend noch spontan das Menü umgestellt", gibt sich Bastian risikofreudig. "Das, was ich machen werde, habe ich noch nie gemacht." Sein grober Plan für "Das perfekte Dinner" in Zürich: "Es soll eine Fusion zwischen dem Engadin und Asien sein." Der strategische Kundenberater und gebürtiger Engadiner kocht mit wenigen Zutaten: "Die meisten Essen aus dem Engadin waren Resteessen."

Grob geht er auch ans Werk: Mit dem Baseballschläger prügelt er die Nüsse klein. Sein in Romanisch verfasstes Drei-Gänge-Menü mit dem Motto "La tschaina perfetta ENGIADIN-ASIA" bleibt vorerst kryptisch: Auf "Tschiervi in pasta cun salatta" folgen "Bov cun flöchets, tschigoulas i miclas" und "Tuorta da nuschs".

"Die Komposition der verschiedenen Komponenten war sehr stimmig"

"Ich schätze ihn sehr experimentierfreudig ein", erwartet Evelyne (52) unbekannte Geschmackskombinationen. "Kulinarische Tischbombe. Zündschnur brennt schon", fällt Oli (46) zum Menü ein. "Das war meine Lieblings-Patisserie als Kind", freut sich Rainer (59) auf eine Bündner Nusstorte als Nachtisch.

Als Vorspeise serviert Bastian Hirsch-Gyozas mit Chinakohlsalat und Crunch aus zerbröselten Asia-Nudeln. "Die Teigtaschen waren sehr lecker. Der Hirsch kam sehr gut zur Geltung", gefällt Evelyne die Kombination mit den asiatischen Aromen. "Es war wirklich ein Feuerwerk von ganz verschiedenen, sehr starken Gustos. Es war wirklich eine Gaumenfreude." Oli hat ein Problem: "Zum Salat kann ich mich leider nicht äußern." Denn er schüttet sich statt Salatsoße zu viel Sojasoße über den Chinakohl. Den findet Evelyne schon ohne Soße "zu salzig".

Rinderfilet Sous-vide gegart mit Lauch-Parmesan-Schaum und Pizokels, eine Engadiner Spätzleart, bilden den Hauptgang. "Das Fleisch war für mich der Star auf dem Teller", genießt Laurence (57) die Qualität. "Die Pizokels waren wirklich megafein geschmacklich." Evelyne lobt wieder: "Die Komposition der verschiedenen Komponenten war sehr stimmig."

Nusstorte ist "pures goldenes Hüftgold"

Der süße Abschluss: Bündner Nusstorte mit Sesam-Eis. "Es ist ein Energiepaket in einer Teigform", erklärt Evelyne die Geschichte der Torte als Honig-Nuss-Snack für die Bergsteiger. "Pures goldenes Hüftgold." Rainer hält das Eis für perfekt: "Hat mir total gepasst." Sieht Evelyne genauso: "Da hätte man drin baden können."

"Es ist kaum was gelaufen, wie ich es haben wollte", zieht Bastian sein Fazit. Davon haben die Gäste jedoch nichts gemerkt. "Das Essen war sehr stimmungsvoll und die Stimmung, die war bombastisch", fasst Evelyne den Abend zusammen. In Zahlen sind das 33 Punkte und vorerst die Führung für Bastian.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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