Die Lückenschließer: Arbeiter go west
Die brisante ARTE-Dokumentation, die in deutscher Erstausstrahlung zu sehen ist, nimmt sich das Thema der Arbeitskräfte-Migration von Ost nach West vor. Vor allem in östlichen EU-Ländern entstehen in der Folge große soziale Probleme.
Ohne Spargelstecher, Obstpflücker, Bauarbeiter, aber vor allem auch ohne Pflegekräfte und Krankenhausmitarbeiter aus Osteuropa würden weite Teil der westeuropäischen Wirtschaft in ernste Probleme geraten. Soweit ist das ein Faktum, auf welches die brisante neue ARTE-Dokumentation "Die Lückenschließer", die in deutscher Erstausstrahlung gezeigt wird, aufbauen kann. Was viele nur erahnen: Die vielen, oft jungen, nicht selten überqualifizierten modernen Arbeitsnomaden, die es etwa aus osteuropäischen EU-Ländern wie Rumänien und Bulgarien an Arbeitsstellen etwa in Frankreich oder Deutschland zieht, hinterlassen in ihren eigenen Heimatländern enorme Lücken. Mithin, so verdeutlicht es dieser Film, verursacht diese Abwanderung große wirtschaftliche Not.
Aus dem Ruhestand zurück in die Corona-Station
Die Arbeitskräfte, die im vergleichsweise reichen Westen des Kontinents anheuern, fehlen im Osten schmerzhaft. Und die Wanderbewegungen lösen weitere Migrationsbewegungen aus. So werden in Rumänien und Bulgarien auf dem oft auch dort boomenden Bau-Sektor zunehmend asiatische Bauarbeiter, ausgestattet mit Arbeitsvisa, eingesetzt. Und in sensiblen Bereichen wie Krankenhäusern werden manchmal sogar Rentner wieder reaktiviert. Die Dokumentation stellt somit nicht nur junge Erntehelfer vor, die im Akkord im Südwesten Frankreichs Erdbeeren pflücken, sondern eben auch Menschen wie eine 82-jährige Bulgarin, die ihren Ruhestand beendete, um als erfahrene Medizinerin eine Corona-Station zu leiten.
Die Lückenschließer – Di. 10.08. – ARTE: 23.00 Uhr
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH