Krimi mit Anna Loos

"Helen Dorn – Todesmut": Folgenreiche Falschmeldungen

03.03.2024, 11.08 Uhr
von Elisa Eberle

Die etwas grimmige Kommissarin Helen Dorn (Anna Loos) ist mit einem neuen Fall zurück. Ein Investigativ-Journalist wird ermordet. Dabei gerät ein brandaktuelles Thema in den Fokus: Fake News. Plötzich wird die Ermittlerin selbst zur Zielscheibe einer Kampagne mit Falschmeldungen.

ZDF
Helen Dorn – Todesmut
Krimi • 02.03.2024 • 20:15 Uhr

Darum geht es

In Athen wird der Investigativ-Journalist David Prescott (Alexander Wipprecht) ermordet. Vor seinem Tod arbeitete er an einer Geschichte über den Einfluss russischer Fake News in Europa. Einzige Zeuginnen der Tat sind Lydia Orlova (Helena von Have) und ihre Mutter Svetlana (Erika Maroszan), die zum Tatzeitpunkt mit dem Opfer per Video telefonierten. Allem Anschein nach befinden sich die Frauen in Hamburg. Deshalb bittet der griechische Ermittler Vasilis Georgiou (David A. Hamade) beim LKA um Amtshilfe.

Ausgerechnet Dorn soll ihm helfen, die Zeuginnen zu finden. Doch die grimmige Kommissarin traut dem neuen Kollegen nicht. Ohnehin hat sie ganz andere Sorgen: Rechtsmedizinerin Isabella Alighieri (Nagmeh Alaei) wird Befangenheit im Prozess um eine mutmaßliche rechtsradikal motivierte Vergewaltigung mit Todesfolge vorgeworfen. Es dauert nicht lange, da offenbart sich eine Verbindung zwischen beiden Fällen.

Falschmeldungen - ein wachsendes Problem

Kriminalfälle von besonderer Tragweite sind seit dem Start im März 2014 das Hauptthema der ZDF-Samstagskrimireihe "Helen Dorn": Mal ging es um die Drogenmafia, mal um einen Amoklauf und mal um Kinderprostitution. Der 19. Film "Todesmut" (Regie und Buch: Friedemann Fromm) zeugt wieder von gesellschaftspolitischer Relevanz: "Die russische Medienmanipulation findet auch hier in Deutschland statt", erklärt Vasilis Georgiou relativ zu Beginn des Films: "Große Teile der Querdenkerbewegung werden von Russland aus radikalisiert."

In der Tat werden Falschmeldungen vor allem im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine zu einem immer ernstzunehmenderem Problem: Im Januar berichtete der "Spiegel", dass das Auswärtige Amt eine russische Desinformationskampagne auf der Onlineplattform X (vormals Twitter) aufgedeckt habe: Mehr als 50.000 gefälschte Nutzerkonten seien demnach allein im Untersuchungszeitraum vom 20. Dezember 2023 bis 20. Januar 2024 von Expertinnen und Experten identifiziert worden.

Diese hätten in der Summe mehr als eine Million deutschsprachige Tweets abgesetzt. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) kündigte an, entschlossen gegen Desinformation vorgehen zu wollen.

Die Gefahr aus dem Netz

In der Vergangenheit waren zudem führende Politikerinnen und Politiker wie Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) oder Alt-Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf Fake-Anrufe hereingefallen. Auch Frankreich klagt über eine zunehmende Verbreitung von Falschinformationen zum Ukraine-Krieg. Schuld daran sei demnach Russland. Polens Präsident Andrzej Duda gab Ende 2022 zudem bekannt, auf einen Telefonstreich zweier russischer Satiriker hereingefallen zu sein, die sich als Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ausgaben.

Doch nicht nur auf der politischen Bühne werden Falschmeldungen zu einem immer größeren Problem: Ende Januar waren auf X etliche mittels Künstlicher Intelligenz (KI) generierte Porno- und Nacktaufnahmen von Popstar Taylor Swift erschienen. Die sogenannten Deep Fakes sind auf X (wie auch bei Instagram und Facebook) eigentlich verboten. Trotzdem wurde allein ein bestimmtes Posting 45 Millionen-mal bei X angezeigt. Nachdem das Posting nach rund 17 Stunden gelöscht wurde, tauchten weitere Deep Fakes auf. Weil X der Bilder nicht Herr wurde, haben die Verantwortlichen beschlossen, den Suchbegriff "Taylor Swift" vorübergehend zu sperren.

Tipps im Umgang mit Deep Fakes

Die EU-Initiative "klicksafe" empfiehlt, bei fragwürdigen Videos genau hinzuschauen: Vor allem im Vollbildmodus ließen sich bei gefälschten Videos oft "eine unnatürliche Mimik, ein leerer Blick oder auch nicht korrekte Schattenwürfe im Gesicht" erkennen. Weitere Merkmale von Deep Fakes können unscharfe Übergänge zwischen einzelnen Bildteilen oder ein fehlendes Blinzeln sein. Zudem sollte man stets die Quelle der Videos hinterfragen.

Die Zukunft von "Helen Dorn" ist derweil gesichert: Derzeit befinden sich die Filme 22 und 23 in der Produktion.

Helen Dorn – Todesmut – Sa. 02.03. – ZDF: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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