Wiederholung im Ersten

"Käthe und ich – Zurück ins Leben": Raus aus dem Schneckenhaus

19.08.2022, 08.02 Uhr
von Jasmin Herzog

Bei einem furchtbaren Unfall verlor Chris seine Mutter. Zudem wurde sein Gesicht entstellt, weshalb sich der Junge komplett isoliert. Können Therapeut Paul und Hündin Käthe zu dem Patienten durchdringen?

ARD
Käthe und ich – Zurück ins Leben
Drama • 19.08.2022 • 20:15 Uhr

Hunde können nicht nur treue Begleiter des Menschen sein – sondern auch ausgezeichnete Therapietiere. Wie so eine tiergestützte Therapie funktioniert, zeigt die ARD-Freitagsreihe "Käthe und ich", die im November 2019 startete, und inzwischen aus acht Filmen besteht, recht anschaulich. Bei der titelgebenden Käthe handelt es sich um ebenjenen treuen wie auch nützlichen Therapiehund, der mithilfe seines Herrchens Paul (Christoph Schechinger) Menschen in scheinbar ausweglosen Situationen beisteht. Die dritte Folge "Zurück ins Leben" (Erstausstrahlung: September 2020) zeigt das Erste nun erneut.

Eine durchaus spannende und auch tiefgründige Rahmenhandlung für einen ARD-Freitagsfilm. Regisseur Philipp Osthus schafft es, einfühlsam die Themen zu behandeln – untermalt wird die Story von herzzerreißende Balladen wie "Mad World" von Gary Jules oder durch idyllische Aufnahmen von der Gegend rund um den Müritzsee im Mecklenburger Großseenland, die zum Träumen einladen.

Und genau hiervon handelt auch "Käthe und ich – Zurück ins Leben": um Träume. Chris (Tilman Pörzgen) ist seit einem Helikopterabsturz nicht nur Vollwaise, sondern auch auf einer Seite seines Gesichts entstellt. Er lebt zurückgezogen in seinem Zimmer, das er seine Insel nennt – er träumt von seiner verstorbenen Mutter, von Freunden, und von der jungen Frau Lotta. Seine Fantasiewelt baute Regisseur Philipp Osthus ebenfalls in den Film mit ein.

Erstaunlich viel Tiefgang

Leider finden seine Nachbarn seinen Rückzug unheimlich und fordern seinen Rausschmiss. Nun müssen Paul und Pflegerin Hildegard Möller (Mariele Millowitsch) eingreifen: Mithilfe von Käthe (gespielt von der Australian-Shepherd-Hündin Hoonah) bricht Paul das Eis zwischen sich und Chris, und bietet ihm an, im Bootshaus zu wohnen. Es dauert nicht lange, da hat Chris Helena (Muriel Wimmer) entdeckt. Aber wie kann er sie kennenlernen, ohne dass sie sein Gesicht sieht?

Aber nicht nur der Jugendliche hängt seinen Träumen hinterher: Pauls Frau Erina (Nadja Bobyleva), nach einem Unfall im Rollstuhl sitzend, kann ihre neue Situation noch nicht akzeptieren, und stößt ihren Ehemann immer wieder von sich. Nur der neue Tierarzt, Schönling Eric (Ulrich Friedrich Brandhoff), scheint sie aus ihrem Schneckenhaus zu locken – ein Schlag für Paul. Was soll er tun – und kann Eric Erina tatsächlich helfen?

Mit einer erstaunlichen Ruhe und Gelassenheit nimmt sich Paul der Probleme seines Umfelds an. Seine entspannte Stimme und seine zurückhaltende Art sind extrem angenehm – für seinen Job als Therapeut eine unbezahlbare Charaktereigenschaft. Schechinger verleiht seiner Figur und dadurch auch der Geschichte viel Tiefgang.

Mit "Käthe und ich – Freundinnen für immer" und "Käthe und ich – Verbotene Liebe" hätten im März 2022 die Filme sieben und acht der ARD-Reihe ausgestrahlt werden sollen. Doch sie wurden zugunsten von Sondersendungen anlässlich des Kriegs in der Ukraine auf unbestimmte Zeit verschoben. Zwei weitere Filme unter den Arbeitstiteln "Kleine Ritter" und "Der perfekte Sommer" sind bereits in Planung. Wann diese zu sehen sein werden, steht allerdings noch nicht fest.

Käthe und ich – Zurück ins Leben – Fr. 19.08. – ARD: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

Das könnte Sie auch interessieren