Mauerblümchen trifft Schulschwarm

Lohnt sich Amazons Teenieromanze "Maxton Hall"?

07.05.2024, 14.06 Uhr
von Julian Weinberger

In der neuen Amazon-Produktion "Maxton Hall – Die Welt zwischen uns" verlieben sich zwei Teenager, die unterschiedlicher nicht sein könnte. Ob die Serie sich lohnt.

Wenn es Romane an die Spitze der Bestsellerliste des "Spiegel" schaffen, dann dauert es oft nicht lange, bis Streamingdienste sich die Rechte für eine Film- oder Serienadaption sichern. Bei Mona Kastens Liebestrilogie "Save Me" (2018) schlug Prime Video zu, wo die Romanze nun als sechsteilige Serie unter dem Titel "Maxton Hall – Die Welt zwischen uns" (ab 9. Mai) ihre Serienweihen erfährt. Das schmucke Schlösschen des titelgebenden Elitecolleges bildet dabei die Kulisse einer klischeebehafteten, aber auf die Zielgruppe der Romane zugeschnittenen Liebesgeschichte mit einigen Irrungen und Wirrungen.

"Je weniger sie über mich wissen, desto besser", hält sich Stipendiatin Ruby Bell (Harriet Herbig-Matten) im Schatten ihrer schnöseligen Mitschülerinnen und Mitschüler bedeckt. Möglichst unbemerkt will die introvertierte Bücherratte Maxton Hall einzig für einen Zweck nutzen: als Trittbrett für die renommierte Oxford University. Doch als die Musterschülerin unfreiwillig der Affäre ihrer Mitschülerin Lydia Beaufort (Sonja Weißer) mit einem Lehrer auf die Schliche kommt, muss sie sich plötzlich mit deren Bruder, dem arroganten Schulschwarm James (Damian Hardung), auseinandersetzen.

Alte Klischees und begabte Darsteller

Sixpack, Schmalzlocke und Schampus: James suhlt sich im Luxus seines privilegierten Lebens. Probleme schafft er mit Geld aus dem Weg. Doch als Ruby sein Schweigegeld nicht annimmt, kommt es zu einem Machtkampf, der Ruby aus ihrem geliebten Schattendasein emporhebt. Zunächst sabotiert James nach Lust und Laune Rubys schulisches Engagement, doch auch sie entdeckt den ein oder anderen Schwachpunkt des vermeintlich gefühllosen Egomanen.

Nach dem Motto streberhafte Stubenhockerin trifft dekadenten Widerling entwickelt sich aus einer anfänglichen Abneigung zwischen James und Ruby mit der Zeit eine Zuneigung, die die beiden gleichermaßen überfordert. Die titelgebende "Welt zwischen uns" stellt sich dabei als zusätzlicher Hemmschuh der aufkeimenden Romanze heraus. Das Drehbuch von "Maxton Hall – Die Welt zwischen uns" kommt dabei recht überraschungsarm daher und kostet das ein oder andere Klischee aus.

Gut oder schlecht?

Trotzdem dürfte die Prime-Video-Serie bei der Zielgruppe der Romane auch mit der Serie einen Treffer landen. Die Handlung hält sich kaum mit unnötigen Nebenschauplätzen auf, dazu überzeugt die Chemie zwischen Damian Hardung ("Club der roten Bänder") und Harriet Herbig-Matten. Wer also Lust auf eine Teenie-Romanze mit charmanten Jungdarstellern hat und bei der ein oder anderen Plattitüde ein Auge zudrücken kann, kommt bei "Maxton Hall – Die Welt zwischen uns" auf seine Kosten.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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