Banafshe Hourmazdi im Interview

Loving Her: Voller Liebe

28.06.2021, 13.12 Uhr
von Sarah Schneidereit
Ziemlich verliebt: Hanna (Banafshe Hourmazdi).
Ziemlich verliebt: Hanna (Banafshe Hourmazdi).   Fotoquelle: ZDF / Marcus Glahn

Banafshe Hourmazdi spielt in der sechsteiligen ZDFneo-Serie "Loving Her" die Rolle der lesbischen Hanna, die ihre gescheiterten Beziehungen mitten im Umzugschaos reflektiert.

Hanna ist impulsiv und ein extremer Literatur-Nerd. Wie viel von Ihnen steckt in Hanna?

In manchen Aspekten ähneln wir uns schon stark, doch bei einigen Dingen bin ich echt froh, dass ich nicht mehr so bin: Zum Beispiel ist Hannas Beziehung zu Anouk sehr obsessiv. Diese Zeiten habe ich zum Glück hinter mir gelassen. Ich schätze an meiner Rolle aber, dass sie extrem liebevoll ist. Ich weiß, man sollte so etwas nicht über sich selbst sagen, aber so bin ich wirklich auch.

"Loving Her" fällt dadurch auf, dass eine lesbische Frau im Mittelpunkt steht. Eigentlich eine normale Sache, im Fernsehen aber noch unterrepräsentiert. Wie stehen Sie dazu?

Die Serie trägt sicherlich ihren Teil zur Normalisierung des Themas bei. Mir persönlich gefällt es, dass Hanna ihr Queersein nicht thematisiert. Auch für ihr Umfeld spielt es keine besondere Rolle. Es ist doch super, dass es so eine Serie gibt, die als Ausgangspunkt für ein Gespräch oder zur Identifikation dienen kann.

Hanna findet wegen der Corona-Pandemie in der Serie keinen Job. Wie fühlt es sich an, so nah am Zeitgeschehen zu spielen?

Im Januar waren die Castings, im März/April haben wir gedreht. Mitten in der Pandemie, unter besonderen Bedingungen. "Loving Her" ist auch das einzige Projekt, an dem ich während der Corona-Zeit beteiligt war, das die Pandemie direkt aufgreift. Ich finde es insofern wichtig, da das Thema uns alle beschäftigt. Und die Problematik mit den Haushalten und wen man eigentlich treffen darf, wenn man in einer WG wohnt, kennt nicht nur meine Figur Hanna. Ich wohne selbst auch in einer WG.

Die Serie dreht sich stark ums Thema Liebe, hauptsächlich um vergangene Beziehungen. Waren die Dreharbeiten auch für Sie ein Anlass, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen?

Ich hatte durch den Lockdown in der Zeit des Drehs nicht wirklich andere soziale Kontakte als am Set. Dadurch habe ich mich intensiver mit der Thematik beschäftigt. Die Serie lädt dazu ein, beispielsweise an die erste Liebe zurückzudenken. Eine besondere, prägende Erfahrung, die einen auch Jahre später noch begleitet. Man erinnert sich an Details der Person zurück und fragt sich vielleicht auch, ob man sich damals nicht ein wenig verrannt hat. Ganz egal, ob man jetzt queer ist oder nicht, diese Erinnerungen an die erste große Liebe hat sicherlich jeder Zuschauer.

TV-TIPP

  • "Loving Her"
  • ZDFneo
  • Samstag, 3. Juli, ab 21.40 Uhr alle Folgen am Stück
  • schon ab Donnerstag, 1. Juli, in der Mediathek

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