Serie im ZDF

"Mein Freund, das Ekel": Wohngemeinschaft wider Willen

06.07.2023, 13.36 Uhr
von Jasmin Herzog

Nach dem Erfolg der Komödie "Mein Freund, das Ekel" 2019, gibt es nun die Fortsetzung in sechs Episoden. Darin lebt Dieter Hallervorden als mürrischer pensionierter Lehrer unfreiwillig in einer chaotischen WG. Eine sehenswerte Wiederholung aus dem Jahr 2021.

ZDF
Mein Freund, das Ekel
Serie • 06.07.2023 • 20:15 Uhr

Dass ein Film im deutschen Fernsehen als Serie fortgesetzt wird, geschieht überaus selten. Wahrscheinlich braucht es dafür einen Dieter Hallervorden (87): Dessen Komödie "Mein Freund, das Ekel" lockte 2019 im ZDF 8,09 Millionen Zuschauer vor die Fernsehgeräte und wurde einer der Quotenhits des Jahres. Das Erfolgsformat wurde 2021 seriell in sechs Episoden fortgesetzt – eine kleine, aber sehr feine Serie, die nun an drei Donnerstagen, ab 20.15 Uhr, in Doppelfolgen wiederholt wird. Das Rezept funktioniert: Klassischer Hallervorden-Charme paart sich mit WG-Komik und leichter Sozialkritik.

Chaos in der Bude

Auch in der Fortsetzung leben der mürrische Hintz (Hallervorden), ein pensionierter Lateinlehrer, und die dreifache Mutter Trixie (Alwara Höfels) gezwungenermaßen zusammen. Nach anfänglichem Ärger scheinen sich die Mitbewohner wider Willen in Hintz' großzügiger Altbauwohnung allmählich zu Hause zu fühlen und auch der Rollstuhlfahrer scheint zunehmend milder zu werden. Als dann jedoch überraschend Hintz' Schwester Elfie (Ursela Monn) samt ihrem neuen Freund Waldemar (Horst Günter Marx) vor der Tür steht, ist die Harmonie schnell vorbei: Elfie und Waldemar ziehen in die Wohnung ein, während Trixie und ihre Kinder erneut auf der Straße stehen. Ihre einzige Hoffnung bleibt die Plattenbauwohnung einer verreisten Freundin.

Hintz wiederum leidet unter Elfies Freund, der sich als ein friedensbewegter Esoteriker herausstellt. Doch damit nicht genug: In seiner Wut begeht Hintz einen schweren Fehler, der am Ende seine ganze Existenz bedroht. Schon bald sieht er sich gezwungen, bei Trixie um Asyl zu bitten. Das Chaos scheint mal wieder vorprogrammiert. Zusammenleben unter schwersten Bedingungen heißt die Devise – wobei jeder seinen Stolz bewahren will.

Zwischen Schmunzeln und Rührung

In der schönen Tradition der "odd couple"-Komödien schafft "Mein Freund, das Ekel" beste Dramedy-Unterhaltung, die auch vor ernsthafter Kritik an Wohnverhältnissen und sozialen Verwerfungen keinen Halt macht. "Die Serie balanciert auf dem schmalen Grat zwischen Schmunzeln und zutiefst berührt sein. Komödie entsteht aus Drama. Höhen und Tiefen stehen da schnell nebeneinander", beschrieb Dieter Hallervorden am besten, wie die Serie funktioniert.

Das Wiedersehen mit allen am Film Beteiligten sei "wirklich sehr harmonisch" gewesen, erinnerte sich der damals 86-Jährige: "Ich mag als Privatmensch alle Mitwirkenden, ohne mich auch nur im Geringsten verstellen zu müssen." Mit seiner "Superkollegin Alwara Höfels" verbinde ihn eine große Sympathie, "auch weil wir beide komödiantisch total auf der gleichen Wellenlänge schwimmen". Dass dies stimmt, merkt man der Serie unter Regie von Wolfgang Groos und nach dem Skript von Daniel Scotti-Rosin in beinahe jedem Dialog an.

Mein Freund, das Ekel – Do. 06.07. – ZDF: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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