"Mord im Dom"

True Crime mit "Tatort"-Schauspielerin Florence Kasumba

von Christopher Schmitt

Im "Tatort" ermittelt Florence Kasumba in fiktiven Mordfällen. In der Dokumentation "Mord im Dom" geht sie nun mit ihrem Team auf Spurensuche in einem echten Mordfall während der Renaissance.

ARTE
Mord im Dom
Dokumentation • 09.10.2021 • 20:15 Uhr

Zu Zeiten der Renaissance erblüht Florenz, Hauptstadt der Toskana. Die damals bekannteste und mächtigste Familie der Stadt trägt den Namen Medici – er hallt bis in heutige Zeiten nach. Ein Grund dafür ist auch das Mordattentat auf das Brüderpaar Lorenzo und Giuliano de' Medici während der Ostermesse des Jahres 1478, welches ganz Italien erschüttert. Lorenzo entkommt, doch Giuliano stirbt bei der hasserfüllten Messer-Attacke – noch heute lässt sich die Brutalität an seinen Gebeinen ablesen. Die Täter werden zwar schnell gefasst, doch nicht alle Drahtzieher des Attentats wurden identifiziert. "Tatort"-Schauspielerin Florence Kasumba – sonst in Göttingen im Einsatz – ermittelt mit ihrem Team in der ARTE-Erstausstrahlung "Mord im Dom" (Regie: Birgit Tanner) die Motive sowie die Hintermänner der Verschwörung, unter denen gar das damalige Oberhaupt der Katholischen Kirche zu finden ist: Papst Sixtus IV.

Dass die Medici Politik und Wirtschaft – zwar dezent im Hintergrund, aber dennoch mit harter Hand – dominieren, führt zu Neid unter den Patriziern von Florenz. Auch unter der alteingesessenen Familie Pazzi. Aus diesem Grund führt Francesco de' Pazzi mit einer Gruppe von Männern den Überfall am Osterfest durch, die tödlichen Messerstiche stammen von Francesco selbst. Allerdings bleibt der geplante Staatsstreich aus: Die Bürgerinnen und Bürger von Florenz beweisen gegenüber Lorenzo und den Medici Loyalität, beim einfachen Volk gilt die Familie als beliebt.

In der Dokumentation werden nun Hinweise aus Medizin, Psychologie und Kunstgeschichte zusammengetragen, um die Hintermänner des historischen Attentats ausfindig zu machen. Dafür trifft sich Florence Kasumba mit Historikern wie Marcello Simonetta. Geheime Dokumente aus ganz Italien liefern Beweise auf den wohl spektakulärsten Namen unter den Verschwörern: Die Attacke auf Lorenzo und Giuliano Medici soll von Papst Sixtus IV gebilligt worden sein. Die Verschwörung hat jedoch auch einen militärischen Arm, den Marcello Simonetta nach 500 Jahren mit Hilfe eines Geheimcodes aufdeckt. Unter den Hintermännern befindet sich offenbar auch ein Mann, der immer als Lorenzos Freund galt.

Direkt im Anschluss, ab 21.05 Uhr, geht es weiter mit historischen Mordfällen und Florence Kasumba: In "Mord im Tower" ist sie mit ihrem Team auf der Spur des englischen Königs Richard III: Angeblich hat er 1483 seine beiden Neffen ermorden lassen. Für die These sprechen die am Tower von London entdeckten Gebeine sowie Berichte aus dieser Zeit. Neue Ausgrabungen werfen jedoch Zweifel an Richards Schuld auf – ein historischer Fall voller Intrigen, Lügen und Propaganda.

Mord im Dom – Sa. 09.10. – ARTE: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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