ARD-Reportage

"Rabiat: Das brutale Geschäft der Holzmafia": Illegale Ware in unseren Wohnzimmern

17.07.2023, 08.13 Uhr
von Eric Leimann

Es ist ein lukratives und zerstörerisches Geschäft. Die ARD-Reportage "Rabiat: Das brutale Geschäft der Holzmafia" deckt das Verbrechen des illegalem Raubbaus auf, wofür sich Journalisten in höchste Gefahr begaben. Kann man selbst etwas tun?

ARD
Rabiat: Das brutale Geschäft der Holzmafia
Reportage • 17.07.2023 • 23:30 Uhr

Man glaubt es kaum: Umweltkriminalität ist laut Interpol der drittgrößte Kriminalitätsbereich weltweit, direkt hinter Drogenhandel und Produktfälschung. Besonders lukrativ ist derzeit der begehrte Rohstoff Holz, der in Form von Wäldern zwar das Klima schützt, der allerdings auch verlockend "frei" herumsteht. Die Macher der jungen ARD-Reportage begaben sich für ihren Film "Rabiat: Das brutale Geschäft der Holzmafia" zu den Quellen der illegalen Holzhändler, aber auch zu Importeuren, Händlern und Verbraucherschützern in Deutschland, die aufzuklären versuchen, aus welchen Quellen das "braune Gold" stammt.

Wer sind "die Guten" in diesem bösen Spiel?

Über das Jahr 2022 betrachtet gab es in Europa für 120 Millionen Tonnen Holz keinen Herkunftsnachweis. "Rabiat"-Reporter Johannes Musial reist nach Rumänien, wo einer der letzten großen Urwälder Europa zu finden ist. Etwa die Hälfte der Bäume des Landes wird illegal abgeholzt. Und die Holzfäller sind nicht zimperlich mit Störenfrieden wie Musial, die unangenehme Fragen stellen. Auch nach Kambodscha reist der Reporter, wo ein Drittel der Wälder in den letzten 20 Jahren verschwunden ist. Auch hier ist die Holzmafia sehr aktiv. Sie hat gute Kontakte bis in Regierungskreise. Doch wer sind "die Guten" in diesem bösen Spiel? Einer von ihnen ist Johannes Zahnen vom WWF. Seit 20 Jahren fahndet "der" Holzdetektiv auf dem deutschen Markt nach Hölzern mit fragwürdigem Ursprung.

Spannend wird es, wenn es um deutsche und österreichische Abnehmer des schwierigen Rohstoffes geht: Von den großen Holzmarktführern will nur die Forma HS Timber aus Österreich mit den Filmemachern sprechen. Auch HS Timber unterhält sechs Standorte in Rumänien. Doch was kann man tun? Als Konsument kann man Holz und Möbelhändler konkret auf Herkunft und Herkunftsnachweise ansprechen. Im Film geht Reporter Musial mit seinen Experten in Möbelhäuser, man kauft verdächtige Holzprodukte und schickt sie ins Labor. Findet man hier Hinweise auf illegales Holz? Der spannende Beitrag über ein bislang wenig beleuchtetes Feld des Organisierten Verbrechens läuft im Rahmen der neuen, mittlerweile neunten "Rabiat"-Staffel.

Zwölf neue Produktionen, das teilt Radio Bremen auf Anfrage mit, sind diesmal geplant. Besonders freut man sich im kleinen Nordsender darüber, dass der SWR als neuer "Rabiat"-Partner hinzustößt. Sechs Folgen der jungen Reportage-Reihe kommen aus dem Südwesten, sechs aus Bremen. Am 31. Juli folgt "Rabiat: Ackern oder Aufgeben – Bauernhöfe vor dem Aus?". Im Zwei-Wochen-Rhythmus wird danach unter anderem um den Beruf Lehrer, Autotuning und Leistungssport gehen.

Rabiat: Das brutale Geschäft der Holzmafia – Mo. 17.07. – ARD: 23.35 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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