Gina Lollobrigida

Luigina Lollobrigida
Lesermeinung
Geboren
04.07.1927 in Subiaco, Latium, Italien
Gestorben
16.01.2023 in Rom, Italien
Sternzeichen
Biografie

"Die schönste Frau der Welt" - so einer ihrer Filmtitel (1955) - machte in den Fünfziger- und Sechzigerjahren neben Brigitte Bardot und Sophia Loren als vollbusiger Männerschwarm Furore. Dieses Image haftet der "Lollo" lange an, und es wurde dabei gerne vergessen, dass "Gina Nazionale" in weit mehr als 60 Filmen mitgewirkt und eine zweite Karriere als Fotografin und Bildhauerin aufgebaut hat. Geboren in einem malerischen Gebirgsdorf im italienischen Latium, studierte die Tochter eines verarmten Möbelfabrikanten nach dem Krieg Bildhauerei und Malerei in Rom. Sie liebäugelte außerdem mit einer Gesangskarriere. Ihre kurvenreiche Erscheinung war als Model in Fotoromanen gefragt.

Gina Lollobrigida beteiligte sich darüber hinaus erfolgreich an Schönheitswahlen und landete beim Miss-Italia-Wettbewerb 1947 auf Platz drei. Ihr Filmdebüt (1946) lag bereits hinter ihr, als sich die Regisseure Alberto Lattuada (1948), Luigi Zampa (1949) sowie der Produzent Mario Costa ("Opernrausch", 1947) für sie zu interessieren beginnen. Auch Amerika ruft. Film-Tycoon Howard Hughes lässt sie nach Hollywood kommen, aber dieser Abstecher ist von keinem Erfolg gekrönt.

Anfang der Fünfzigerjahre arbeitete Gina Lollobrigida in Frankreich und erregt als schöne Zigeunerin und Wahrsagerin in Christian Jacques Persiflage "Fanfan, der Husar" (1951) internationales Aufsehen. Ebenso in René Clairs "Die Schönen der Nacht" (1952), neben Gérard Philipe und Martine Carol. Die Liebeskomödie "Brot, Liebe und Fantasie" (1953, Regie: Luigi Comencini) und die Fortsetzungen "Liebe, Brot und Eifersucht" (1954) und "Liebe, Brot und 1000 Küsse" (1955, Regie: Dino Rosi) machen Lollobrigida besonders in Italien populär.

Die "Lollo" wird zum Prototyp der italienischen Schönheit vom Lande. Sie wird in Washington von Präsident Eisenhower empfangen und erobert Hollywood im zweiten Anlauf als hoch bezahlte Schauspielerin. An der Seite von Anthony Quinn feiert sie als schöne Zigeunerin Esmeralda in Jean Delannoys Hugo-Verfilmung "Der Glöckner von Notre-Dame" (1956) einen ihrer größten Erfolge. An der Seite von Yves Montand spielt sie 1958 in Jules Dassins italienischem Sittengemälde "Wo der heiße Wind weht".

Mitte der Sechzigerjahre arbeitet die Lollobrigida wieder in Italien. An der Seite von großen Schauspiel-Profis folgen ein Dutzend Filme mit ihr in Hauptrollen: Der Krimi "Die Strohpuppe" (1964, mit Sean Connery), die Komödie "Hotel Paradiso" (1965, mit Alec Guinness), "Cervantes - Der Abenteurer des Königs" (1966, mit Horst Buchholz), die Starkomödie "Buona Sera, Mrs. Campbell" (1967), der Thriller "Die Falle" (1967, mit Jean-Luis Trintignant), die Parodie "Wo, bitte, gibt's Bier an der Front?" (1968, mit Bob Hope) oder der heitere Western "Matalo" (1971, mit Lee van Cleef).

In den Siebzigerjahren wird es still um die Schauspielerin, die nur noch gelegentlich in Film und Fernsehen zu sehen ist, zum Beispiel als italienische Cousine in der US-Serie "Falcon Crest". Gina Lollobrigida wechselt das Metier und macht sich wenig später einen Namen als Fotografin. Sie porträtiert Fidel Castro, Paul Newman, Salvador Dali und die deutsche Fußball-Nationalmannschaft. Trotz schillernder Auftritte in der Öffentlichkeit und einer Vorliebe für auffallende Abendroben blieb Gina Lollobrigida privat auf dem Boden der Tatsachen. Ihre Ehe (1949) mit dem jugoslawischen Arzt Milko Skofic hielt zehn Jahre.

Weitere Filme mit Gina Lollobrigida: "Lucia di Lammermoor" (ungenannt), "L'Elisir d'amore", "Schwarzer Adler" (alle 1946), "A Man About the House", "Il Segreto di Don Giovanni" (ungenannt), "Pagliacci", "Il Delitto di Giovanni Episcopo" (alle 1947), "Die Braut kann nicht warten" "Cuori senza frontiere" (1949), "Hundeleben", "Miss Italia", "Campane a martello", "Alina" (alle 1950), "Achtung, Banditi!", "Fünf Mädchen und ein Mann", "Enrico Caruso: leggenda di una voce", "La Città si difende", "Keine Liebe, aber... aber..." (alle 1951), "Moglie per una notte", "Andere Zeiten" (alle 1952), "Schach dem Teufel", "Gefährliche Schönheit", "Gekreuzte Klingen", "Le Infedeli" (alle 1953), "Le Grand jeu", "La Romana", "Un Giorno in pretura" (ungenannt), "Die freudlose Straße" (alle 1954), "Trapez" (1956), "Anna von Brooklyn" (1957), "Salomon und die Königin von Saba", "Wenn das Blut kocht" (beide 1959), "Geh nackt in die Welt" (1960), "Happy End im September" (1961), "Die schöne Ippolita" (1962), "Venere imperiale", "Mare matto" (beide 1963) "Die Puppen", "Fremde Bettgesellen" (beide 1964), "Io, io, io... e gli altri" (1965), "Le Piacevoli notti" (beide 1966), "Stuntman", "Ein heißer November", "Die italienische Geliebte" (1968), "König, Dame, Bube" (1971), "Pinocchio" (1972), "Obraz uz obraz" (TV-Mehrteiler), "Peccato mortale" (alle 1972), "Die Zwillingsschwestern" (1985), "Hundert und eine Nacht" (1994) und "XXL" (1997).

Filme mit Gina Lollobrigida

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