Tana Schanzara

Konstanze Schwanzara
Lesermeinung
Geboren
19.12.1925 in Kiel, Deutschland
Gestorben
19.12.2008 in Bochum, Deutschland
Sternzeichen
Biografie

Seit seiner Gründung 1919 ist das Schauspielhaus Bochum eines der bekanntesten Theater Deutschlands. Grund für diese Berühmtheit ist vor allem das - oft - kontrovers diskutierte Kunstverständnis der verschiedenen Intendanten, die dem Schauspielhaus ihren Stempel aufgedrückt und auch überregional für Schlagzeilen gesorgt haben. Seit dem Herbst 1953 residiert das Schauspielhaus Bochum in einem von Gerhard Graubner entworfenen Gebäude, das auf den alten Fundamenten des im Krieg zerstörten ehemaligen Schauspielhauses entstanden ist.

Fast genauso lange gehörte Tana Schanzara zum festen Ensemble des Bochumer Theaters. Als dienstälteste Schauspielerin lernte sie durch die Jahre fast alle Intendanten des Hauses kennen und arbeitete mit den unterschiedlichsten Regisseuren zusammen. Der Ruhrpott, dort wo die Menschen lieb, unkompliziert und nicht hochnäsig sind, war die selbst gewählte Heimat von Tana Schanzara geworden, die nach ihrer Geburt in Kiel, einer Kindheit in Dortmund, einer Jugend in Köln und dem Engagement in Bochum und vielen weiteren beruflichen Stationen, in Herne ihr Zuhause fand.

Hier - mitten im Ruhrgebiet - hatte Tana Schanzara nicht nur ihre Heimat und ihren Beruf, sondern auch viele Freunde und Fans. Liebevoll schwingen zahlreiche Rufnamen mit, wenn das Gespräch auf die "Ruhrpott Duse" kommt. Sie blieb dem Schauspielhaus Bochum zeit ihres Lebens treu, war dabei nie ohne Engagement und spielte viele gute Rollen. Das Publikum liebte die "Perle vonne Emscher". Viele sehen in ihr die "Mutter ausm Pott", andere beschreiben sie als "eindrucksvolle Schauspielerin und bedeutende Frau".

Bis zu ihrem Tod, mehr als 50 Jahre nach ihrem ersten Auftritt auf der Bühne des Schauspielhauses Bochum, war sie überwältigt von so viel Zuneigung. Das Geheimnis ihres Erfolges kannte sie selber nicht. Die Jahrzehnte im Pott hörte man auch ihrem Dialekt an. Herrlich schnarrig schnatterte die "Ehrenbürgerin des Ruhrgebietes" daher und prägte viele Jahren über die Reviergrenzen hinweg das Bild der himmlisch normalen Ruhrpottlerin.

Doch nicht nur auf der Bühne zeigte Tana Schanzara das, was sie einst bei Friedel Münzer in Köln lernte. Auch in vielen Filmen und Serien ssah man sie seit Anfang der Siebzigerjahre regelmäßig. Gastauftritte hatte sie in beliebten TV-Reihen wie "Der Fahnder", "SOKO 5113", "Die Anrheiner" und "Großstadtrevier", man sieht sie in Mehrteilern wie "Leo und Charlotte", "Der kleine Vampir" und "Hagedorns Tochter". Immer wieder sah man sie an der Seite von Hape Kerkeling, neben dem sie in "Club Las Piranjas", "Willi und die Windzors", "Die Oma ist tot" und "Gisbert" vor der Kamera stand. Wen wundert es da, dass die beiden ein ganz besonderes Verhältnis zueinander hatten und sich gegenseitig zum Geburtstag gratulierten? Doch nicht nur in Komödien war Tana Schanzara, die durchaus für Witz, Klamauk und gute Lacher zu haben war, zu sehen, sondern auch in Wolfgang Petersens "Smog" (1973), neben Rainer Werner Fassbinder im Thriller "Die Zärtlichkeit der Wölfe" (1973) und in Peter Beauvais' Gesellschaftsdrama "Rückfälle" (1977).

2006 überzeugte Tana Schanzara erneut mit ernsten Rolle. In Johannes Klaus' Drama "Ein Dichter in der Familie" spielte sie eine nachdenkliche Witwe, die zum 80. Geburtstag ihres toten Mannes zusammen mit der jungen Karin eine Reise in die Vergangenheit antritt.

Weitere Filme und Serien mit Tana Schanzara: "Umschulung" (1969), "Der Fall von nebenan" (TV-Serie, 1970), "Die Frau in Weiß" (TV-Serie, 1971), "Der Angestellte", "Herlemanns Traum oder Das andere Leben", "Tatort - Kressin und der Mann mit dem gelben Koffer" (alle 1972), "Zündschnüre" (1974), "Eine Ganz gewöhnliche Geschichte" (1975), "Der Fall Bundhund" (1976), "Ein Herz und eine Seele" (TV-Serie, beide 1976), "Aufforderung zum Tanz", "Die Geisel" (beide 1977), "Medienklinik", "Ausgerissen! Was nun?", "Die Abfahrer" (alle 1978), "Lena Rais" (1979), "Ihr habt meine Seele gebogen wie einen schönen Tänzer", "Tatort - Herzjagd" (beide 1980), "Das kleine Hotel", "Jede Menge Kohle", "Die Knapp-Familie" (alle 1981), "Dazwischen" (1982), "Marianne und Sophie", "Kiez - Aufstieg und Fall eines Luden", "Ein Wort aus Musik" (TV-Serie, alle 1983), "Super" (1984), "Hessische Geschichten" (1986), "Minipli", "Peng! Du bist tot!" (beide 1987), "Tatort - Moltke" (1988), "Schluckauf", "Schluss! Aus! Feierabend!" (beide 1989), "Polizeiruf 110 - Thanners neuer Job" (TV-Serie), "Kommissar Klefisch: Dienstvergehen" (beide 1991), "Dead Flowers", "C'est la vie" (Sprecherin), "Das Nest" (TV-Serie, alle 1992), "Die Zweite Heimat - Chronik einer Jugend" (TV-Serie), "Die Denunziantin", "Auf eigene Gefahr" (TV-Serie, alle 1993), "Wilder Westerwald" (1995), "Männerpension" (1996), "Champagner und Kamillentee", "Das Erste Semester" (alle 1997), "Das Trio", "Das Vergessene Leben" (beide 1998), "Verlorene Kinder", "Ein bißchen Mord muß sein", "Fußball ist unser Leben", "Alles Atze" (TV-Serie, 2000), "Zehn wahnsinnige Tage" (alle 2000), "Was nicht passt, wird passend gemacht", "Der Narr und seine Frau heute Abend in Pancomedia", "Verhexte Hochzeit" (alle 2002), "Dr. Sommerfeld - Neues vom Bülowbogen" (TV-Serie), "Mendy - Das Wusical" (beide 2003), "Das Schwalbennest", "Eine Verflixte Begegnung im Mondschein", "Jazzclub - Der frühe Vogel fängt den Wurm", "Aus der Tiefe des Raumes" (alle 2004).

Filme mit Tana Schanzara

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