Für ihre Rolle in Thomas Vinterbergs "Die Kommune" erhielt sie 2016 auf der Berlinale den Silbernen Bären als beste Darstellerin: Trine Dyrholm.
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Trine Dyrholm

Lesermeinung
Geboren
15.04.1972 in Odense, Dänemark
Alter
52 Jahre
Sternzeichen
Biografie

Trine Dyrholm gilt als die erfolgreichste dänische Schauspielerin und ist die einzige Darstellerin, die fünf Bodils (dänischer Filmpreis) ihr Eigen nennen darf. Außerdem wurde sie auch mit zwei Roberts (Preis der Dänischen Filmakademie) ausgezeichnet. An Trine Dyrholm ist alles irgendwie außergewöhnlich. Ihre Bühnenkarriere begann sie als Achtjährige als Solosängerin bei einem Chorkonzert in Odense, weitere Chorauftritte folgten. Zwischen 1982 und 1984 wirkte sie in verschiedenen H.C.Andersen Stücken mit, die im Freilichtmuseum "Den Fynske Landsby" in Odense aufgeführt wurden. 1984, gerade einmal zwölf Jahre alt, begann sie ihre "Arbeit" beim Kinderradio von Radio Fünen, wo sie unter anderem eine selbst verfasste Radioversion von "Das Tagebuch der Anne Frank" präsentierte. Mit 14 Jahren war sie 1987 die bis dahin jüngste Teilnehmerin am dänischen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest. Zwar belegte sie beim "Dansk Melodi Grand Prix" nur den dritten Platz, die folgende Langspielplatte "Danse i måneskin" wurde aber ein durchschlagender Erfolg für die junge Nachwuchssängerin und ihre Band. Von da an fand Trine Dyrholms weitere Karriere im Rampenlicht statt.

Ihr Kameradebüt gab sie 1988 in dem Aufklärungsfilm "Hvor lidt er for meget?" des dänischen Asthma-Allergie-Verbandes. Zwei Jahre später folgte ihr Spielfilmdebüt in Eddie Thomas Petersens Komödie "Springflod". Für die Rolle der Pauline, eine schwangere Teenagerin, erhielt sie 1991 ihren ersten Bodil als beste Hauptdarstellerin. Weitere Engagements folgten. Gleichzeitig besuchte sie von 1991 bis 1995 die Staatliche Theaterschule Kopenhagen. Ihr Schauspielhausdebüt gab sie 1993 am Dr.-Dante-Theater in Frederiksberg in der Komödie "Åbne Hænder". Bevor sie 1997 in der Fernsehserie "Taxa" 35 Folgen lang der Radiomoderatorin Stine Jensen ein Gesicht gab, arbeitete sie erstmals mit Thomas Vinterberg zusammen. 1996 kam das Roadmovie "Zwei Helden" in die Kinos. Die Geschichte zweier Verlierertypen entstand kurz nach der Unterzeichung des "Dogma 95"-Manifestes, gilt aber nicht als Dogma-Film, obwohl Vinterberg einige Elemente, wie sie durch das Manifest gefordert wurden, bei den Dreharbeiten verwendete. "Das Fest" (1998), Vinterbergs erster Film, der komplett nach den Dogma-Regeln entstand, bedeutete nicht nur für den Regisseur, sondern auch für viele seiner Schauspieler (u.a. Trine Dyrholm, die hier in die Rolle der Kellnerin Pia schlüpfte) den Durchbruch.

"In China essen sie Hunde" (1999) wurde für die blonde Schauspielerin ein weiterer Erfolg, der über die Grenzen Dänemarks begeisterte Zuschauer in die Kinos lockte. 2002 übernahm sie einen Part in Ulrich Köhlers Drama "Bungalow", außerdem sah man sie in Jesper W. Nielsens Tragikomödie "Okay" (2002). Für ihre Darstellung in Annette K. Olesens Frauenknastdrama "In deinen Händen" (2003) erhielt Trine Dyrholm 2005 sowohl den Bodil, als auch den Robert in der Kategorie "beste weibliche Nebenrolle." Bevor sie als Dokumentarfilmregisseurin My Larsen in dem Thriller "Fluerne på væggen" (2005) erneut einen Bodil einheimsen konnte, sah man sie noch in der liebenswerten Hochzeitskomödie "Der schönste Tag" (2005). Nach der Gala zur Verleihung des Bodil-Filmpreises 2007 konnte Trine Dyrholm abermals mit der Trophäe nach Hause gehen. Die Darstellung der 32-jährigen Charlotte in Pernille Fischer Christensens Komödie "En soap" brachte ihr den Preis zum dritten Mal in Folge ein.

In Erik Poppes Seelendrama "Troubled Water" lieferte sie als Pastorin Anna ebenso eine gute schauspielerische Leistung ab, wie auch in Annette K. Olesens Drama "Kleiner Soldat" (beide 2008) über eine verstörte Heimkehrerin aus dem Irak-Krieg. Und auch in Susanne Biers oscargekröntem Drama "In einer besseren Welt" konnte die sympathische Darstellerin überzeugen. An der Seite von Mikael Persbrandt übernahm sie hierbei den Part der Marianne, Antons Ehefrau, die darunter leidet, dass ihr Ehemann sich wegen seines Jobs in einem afrikanischen Flüchtlingscamp kaum um die Familie in Dänemark kümmern kann. Die Rolle brachte ihr abermals den Bodil - ihren fünften - ein. Mit "Håkan Nesser's Inspektor Barbarotti - Verachtung" liefert sie 2011 - gemeinsam mit Anders W. Berthelsen, mit dem sie auch schon die bereits erwähnte TV-Serie "Taxa", den Kinderfilm "Der var engang en dreng" (2006) und das Drama "Dansen" (2008) drehte, einmal mehr einen Film ab, der auch vom deutschen Publikum aufmerksam verfolgt werden kann. Neben ihrer Arbeit als Filmschauspielerin tritt sie weiterhin als Musikerin auf und nimmt Engagements am dänischen Staatstheater wahr.

Weitere Filme und Serien mit Trine Dyrholm: "Casanova" (1990), "Cecilia" (1991), "Længe leve friheden" (1993), "Mappen", "Lille John" (beide 1995), "De nye lejere", "Skyernes skygge rammer mig", "Madsen og Co." (TV-Serie, alle 1996), "Kys, kærlighed og kroner" (1998), "Indien" (1999), "Edderkoppen" (TV-Serie, 2000), "Langt fra Las Vegas" (TV-Serie), "Torben Toben", "P.O.V." (alle 2001), "Afgrunden", "Tvilling" (beide 2003), "The Fairytaler" (Sprecher, 2005), "Sophie", "Offscreen", "Under bæltestedet" (Kurzfilm, alle 2006), "Daisy Diamond", "Fremkaldt" (Kurzfilm, beide 2007), "Disco ormene" (Sprecher, 2008), "Die Königin und der Leibarzt" (2012), "3096 Tage" (2013).

Foto: Universum

Filme mit Trine Dyrholm

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