Das Erkältungs-Abc

Vorbeugen: Wer sich richtig vor Erkältung und Grippe schützt, kann den Winter in vollen Zügen genießen.
Vorbeugen: Wer sich richtig vor Erkältung und Grippe schützt, kann den Winter in vollen Zügen genießen. Fotoquelle: Subbotina Anna/shutterstock.com

Winter ist Erkältungszeit. Warum das so ist, wie man sich schützt und wie Husten und Schnupfen schnell wieder verschwinden.

A wie Antibiotika Bei einer Erkältung handelt es sich meist um eine Virusinfektion, auch grippaler Infekt genannt. Antibiotika nützen da wenig. Gesellt sich zu dem viralen Infekt ein bakterieller hinzu, kann ein Antibiotikum bei letzterem helfen.

B wie Bewegung Bewegung oder Sport stärken das Immunsystem. Wer sich auch im Winter an der frischen Luft bewegt, beugt einer Erkältung vor. Ist die Erkältung bereits da, ist hingegen Ruhe angesagt.

C wie Vitamin C Eine heiße Zitrone tut bei Erkältung gut. Ob Vitamin C allerdings vor Erkältungen schützt, konnte wissenschaftlich noch nicht bestätigt werden. Schaden kann es jedenfalls nicht.

G wie Grippe Die echte Grippe ist die Influenza. Typische Symptome sind laut Robert-Koch-Institut (RKI) Fieber, trockener Reizhusten, Muskelund/ oder Kopfschmerzen zu Beginn der Erkrankung. Auch können zum Beispiel allgemeine Schwäche und Schweißausbrüche auftreten, seltener auch Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Nicht jeder Erkrankte zeigt jedoch diese Symptome. Gerade bei älteren Personen bleibt Fieber meist aus. Eine Influenza-Erkrankung dauert in der Regel fünf bis sieben Tage, bei Komplikationen auch länger.

H wie Husten Husten ist eine nervige und manchmal auch schmerzhafte Begleiterscheinung einer Erkältung. Ein Husten kann aber auch auf eine Erkrankung der Atemwege wie Bronchitis oder gar eine Lungenentzündung hindeuten. Deshalb sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen – vor allem, wenn der Husten länger als eine Woche anhält.

I wie Impfung Vor der großen Erkältungswelle eine Grippeschutzimpfung gemacht und dennoch krank – da hat die Impfung wohl nichts genützt. Hat sie womöglich doch. Denn die Impfung schützt vor der Influenza, nicht vor einem grippalen Infekt, der als Erkältung bezeichnet wird. Gegen diese schützen die Impfungen nicht. Eine einmalige Impfung bietet laut RKI keinen dauerhaften Schutz, da die Influenzaviren eine hohe Variabilität aufweisen. Die Zusammensetzung des Impfstoffes müsse jährlich an die aktuell zirkulierenden Varianten angepasst werden.

K wie Kälte Viele denken, Erkältung komme von Kälte. Leider falsch gedacht. Erkältungsviren werden von einer Person zur anderen übertragen. Aber warum ist dennoch in der kalten Jahreszeit die Wahrscheinlichkeit höher, an einer Erkältung oder Grippe zu erkranken? Weil wir uns vermehrt in trockenen, beheizten Räumen aufhalten. Experten glauben, dass die Schleimhäute der Atemwege bei trockener Luft anfälliger für Infektionen sind. Ein weiterer Grund könnte sein, dass wir uns längere Zeit zusammen mit anderen Menschen in weniger belüfteten Räumen aufhalten. Zudem wird vermutet, dass das Immunsystem im Winter schwächer ist.

M wie Mensch zu Mensch Viren werden von Mensch zu Mensch übertragen. Feine Tröpfchen, die beim Husten oder Niesen in der Luft verteilt werden, gelangen auf die Schleimhäute der Atemwege von anderen Personen – manchmal auch über die Hände. Denn die Viren haften auch auf Gegenständen. Wer diese Gegenstände berührt, hat die Viren schließlich auch auf seiner Hand. Von hier aus ist der Weg zu den Schleimhäuten der Atemwege nur noch kurz. Deshalb schützt Händewaschen mit Seife und Wasser vor einer Ansteckung. Die Viren werden zwar nicht abgetötet, aber abgespült.

N wie Niesen Schnupfen und eine triefende, rote Nase – wer dem entgegenwirken will, kann zu alten Hausmitteln greifen. Etwa ein Kamille- Dampfbad. Dieses hilft besonders, wenn der Ausfluss aus der Nase schon eitrig ist. Auch bei Husten wirkt eine Dampfinhalation wohltuend.

S wie Sauna Regelmäßige Saunagänger sind seltener krank. Durch die heiße Luft wird die Durchblutung angekurbelt und ein immunologisch wirksamer Abwehrstoff, das Immunglobulin A, freigesetzt. Die Sauna stärkt also, ebenso wie Sport, das Immunsystem. Wer bereits krank ist, sollte dagegen unbedingt auf den Saunagang verzichten. Er belastet den geschwächten Körper zu sehr.

T wie Trinken Bei Erkältungen raten Ärzte und Apotheker dazu, viel zu trinken. Doch schon zur Vorbeugung ist eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme wichtig. Wer viel Wasser und Tee trinkt, bewahrt seine Schleimhäute vor dem Austrocknen. Und die sind anfälliger für Erreger (siehe K).

V wie Vorbeugung Vorbeugung ist die beste Medizin. "Wichtig und wirksam ist es, das Immunsystem zu stärken und alles zu vermeiden, was das Immunsystem schwächt", erklärt Professor Dr. Roland Lang vom Lehrstuhl für Mikrobiologie und Infektionsimmunologie. Dazu zählen Dinge wie Rauchen, Schlafentzug oder ein Zuviel an Alkohol. "Das heißt nicht, dass man auf jeden Glühwein verzichten muss, aber insgesamt im Winter etwas kürzerzutreten, tut dem Immunsystem gut." Auch auf eine ausgewogene Ernährung ist zu achten. "So entsteht kein Defizit an Vitaminen oder Spurenelementen."

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