28.04.2020 Technik leicht erklärt mit Chip und prisma

Smarter wohnen – so legen Sie los

Von Andreas Hentschel

Der Einstieg ins Smarthome muss weder teuer noch kompliziert sein. prisma und das Technikmagazin Chip zeigen Ihnen, welche Komponenten für den Anfang sinnvoll sind – um das Wohnen komfortabler und sicherer zu machen sowie Energie zu sparen.

Smarthome – das klingt nach einem Hobby für Technikverliebte, nach viel Arbeit und einem Batzen Geld, den man investieren muss. Für die ersten Schritte stimmt nichts von dem. Um sein Zuhause mit intelligenter Technik aufzurüsten, braucht man keine Vorkenntnisse, jeder Laie kann sofort loslegen. Einfache Lösungen gibt es schon für niedrige zweistellige Euro-Beträge. Und die Bohrmaschine können Sie getrost in der Werkzeugkiste lassen.

Smarte Beleuchtung

Am schnellsten gelingt der Smarthome-Einstieg mit smarten Lampen. Die dimmbaren LED-Birnen von Philips Hue kosten ca. 15 Euro, für etwa 25 Euro gibt es die Variante, bei der man zwischen warmweißer und kaltweißer Lichtfarbe wählen kann. Etwa im gleichen Preisrahmen bewegen sich die LED-Lampen von Ledvance (ehemals Osram), etwas günstiger ist das Ikea-Programm Tradfri. Alle Systeme lassen sich direkt mit einem Android- oder Apple-Smartphone steuern. Praktischer: ein batteriebetriebener Funkschalter, den man wie eine Fernbedienung auf den Tisch legt oder an die Wand klebt. Hier brauchen Sie das Smartphone nur einmal zum Einrichten.

Smarte Heizung

Wer mit dem Smarthome Kosten sparen will, sollte mit automatischen Heizungsthermostaten starten. Je nach Situation können zehn bis 20 Prozent der Kosten eingespart werden. Einsteiger-Geräte wie das Eqiva eQ-3 Bluetooth Smart Heizkörperthermostat kosten knapp 20 Euro. Mit diesen automatischen Reglern lassen sich Szenarien für jeden Wochentag eingeben. Das funktioniert entweder per Smartphone-App oder direkt am Gerät. Sinnvoll ist der Einsatz solcher Thermostate in Räumen, wo Sie die Temperatur immer zu ähnlichen Zeiten ändern. Wollen Sie alle Heizkörper der Wohnung umrüsten, setzen Sie auf vernetzte Thermostate wie das Fritz!Dect 301 vom Berliner Hersteller AVM oder die eQ-3 Homematic IP-Reihe. Hier werden pro Thermostat etwa 50 Euro fällig. Die Steuerung erfolgt dann praktischerweise über die Smartphone-App: Sie geben für jeden Raum die gewünschten Temperaturen ein, die Geräte erledigen den Rest automatisch.

Smarter Einbruchschutz

Ist der Start gelungen, verfeinern Sie Ihr Smarthome im Detail. Magnetkontakte etwa erkennen geöffnete Fenster oder Türen und senden dem smarten Thermostat im gleichen Raum ein Signal, die Heizung automatisch runterzuregeln. Sie sind auch ein wirksamer Einbruchschutz – und schicken beim Verlassen der Wohnung eine Warnung auf das Handy, wenn noch ein Fenster offen ist. Wählen Sie Kontakte, die mit Ihren Smarthome-Komponenten kompatibel sind, damit sie auch wirklich zusammenarbeiten. Spätestens jetzt können Sie über die Anschaffung eines Smarthome-Komplettpakets nachdenken. Hersteller wie Bosch Smarthome, Innogy oder die Telekom (Magenta Smarthome) verknüpfen hier eine Geräte-Auswahl mit eigenen Steuerzentralen. Diese werden per App gesteuert, die Einrichtung und Programmierung der Komponenten ist einfach, intuitiv und in allen hier genannten Systemen von Laien problemlos zu bewerkstelligen. Die Komplettpakete kosten je nach Ausstattung zwischen 200 und 500 Euro. Da sie meistens auch mit einem internetbasierten Service (Cloud) gekoppelt sind, fallen nach 12 oder 24 Monaten Nutzung noch monatliche Gebühren an – gewöhnlich zwischen 5 und 10 Euro.

Smarter Sprachassistent

Hochmodern wird Ihr Smarthome, wenn Sie es per Sprache über Amazon Echo oder Google Assistant steuern. Beim Amazon Echo funktioniert die Kopplung mit dem Smarthome über sogenannte Alexa Skills, die man über die Alexa-App auf dem Smartphone installiert. Der Google Assistant wird via Google Home App mit dem Smarthome verknüpft. Viele Verbraucher sorgen sich um den Datenschutz, denn die Sprachbefehle werden in den Cloudrechenzentren von Amazon oder Google verarbeitet. Die Verbindung zur Cloud besteht aber nicht dauerhaft, sie wird erst auf die Aktivierungsbefehle "Hallo Alexa" oder "Hallo Google" hergestellt.

Smarter Garten

Das Smarthome hört übrigens in der Wohnung nicht auf, auch Ihren Garten können Sie automatisieren. Mähroboter etwa, die schon in vielen deutschen Gärten ihre Bahnen ziehen, werden immer smarter. Der Alko Robolinho 500 I lässt sich per App starten oder stoppen, er kann per Smartphone oder Tablet programmiert werden – oder meldet sich per E-Mail oder SMS, wenn beim Mähen etwas schief geht. Etwa 1.000 Euro muss man für diesen klugen Kleingärtner kalku - lieren. In einer ähnlichen Preislage liegt der Gardena Sileno, der sich per App in die komplette smarte Gardena-Welt einbinden lässt. Darüber wird etwa auch die Rasenbewässerung kontrolliert.

Technik leicht erklärt mit Chip und prisma:

In der nächsten Folge erfahren Sie alles über Mobilfunktarife!

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