Jeder kennt diesen einen Menschen, für den er alles tun würde. Für Ben (Frederick Lau) ist das sein geistig behinderter Bruder Barnabas (David Kross), von allen Simpel genannt, um den er sich aufopferungsvoll kümmert. Simpel ist anders, oft anstrengend, eine Nervensäge: Aber ein Leben ohne seinen Bruder ist für Ben unvorstellbar.
Als die Mutter stirbt, soll Simpel in ein Heim eingewiesen werden. Der Einzige, der dies rückgängig machen kann, ist Vater David (Devid Striesow). Aber der hat sich vor Jahren von seiner Familie verabschiedet. In einer Nacht-und-Nebel-Aktion beschließt Ben deshalb, in einem gestohlenen Polizeiwagen nach Hamburg zu reisen, um dort mit Simpel nach David zu suchen. Das ist der Beginn eines wunderbaren, knapp zweistündigen Roadmovies mit einer unverhohlenen Liebeserklärung an Hamburg und den Norden.
Unterwegs trifft das Brüderpaar auf die Medizinstudentin Aria (Emilia Schüle) und den Sanitäter Enzo (Axel Stein). Keiner ahnt, dass sich hier eine große Freundschaft entwickelt. Während Simpel in der Hansestadt die Bekanntschaft mit Chantal vom Kiez (Annette Frier) macht, sucht Ben seinen Vater auf. Jetzt muss er eine Entscheidung treffen, die ihm keiner abnehmen kann.
Ein Film, der zu Tränen rührt und dennoch umwerfend komisch ist. Das ist vor allem den schauspielerischen Leistungen von Frederick Lau und David Kross, der den Simpel überzeugend mit Leben und Liebe füllt, geschuldet.
Titel: Simpel
Kinostart: 9. November 2017
Regie: Markus Goller
Darsteller: Frederick Lau, David Kross
FSK: ab sechs Jahren