Tracks - Cottagecore / George Drivas / Moritz Simon Geist / Laetitia Ky

Info • Fr., 21.05. • 30 Min.
(1): CottagecoreInternet sucht Idylle! Die Bewegung „Cottagecore“ ist 2017 in den sozialen Netzwerken entstanden und liegt seit Beginn der Corona-Pandemie absolut im Trend: Zahlreiche Fans posten unter diesem Hashtag Bilder von Handarbeiten, Gartenzwergen und geblümten Kochschürzen. Ob fernab auf dem Land oder im Park um die Ecke – mit nostalgischen Sepia-Filtern möchten die Anhänger der Bewegung dem tristen Stadtleben entfliehen. Ihre Vorbilder sind Influencer wie der englische Cosplayer Parker, die Hobbit-Liebhaberin Noémie aus Avignon oder die in einem Pariser Vorort lebende Russin Valeriya.(2): George DrivasSchluss mit „Es war einmal“ und klassischem Happy-End: Die Filme von George Drivas hören mit dem Anfang auf und beginnen in der Mitte der Handlung. Offenbar macht es dem griechischen Regisseur einen Heidenspaß, den Erzählstrang zu fragmentieren, damit sich das Publikum selbst den Plot herleiten muss. Die dystopischen Videos des unkonventionellen Künstlers erinnern an die griechische Militärdiktatur, die seine Kindheit geprägt hat.(3): Moritz Simon GeistFür Moritz Simon Geist muss man Musik sehen und anfassen können: Der deutsche Robotik-Ingenieur bastelte 2005 aus alten Radios sein erstes Roboter-Orchester. Seither hat er mit selbstgebauten Instrumenten zahlreiche Performances entwickelt und tritt regelmäßig bei Festivals auf, darunter im September 2020 beim Ars Electronica in Linz.(4): Laetitia KyDurch ihre Haarskulpturen hat sich die Ivorerin Laetitia Ky eine politische Plattform gewissermaßen geflochten. Seit 2016 kreiert die 25-jährige Instagrammerin und Darstellerin mit Drähten auf ihrem Kopf feministische oder antirassistische Botschaften. Ihre Frisuren in Form einer Klitoris oder einer erhobenen Faust haben ihren Account zum meist besuchten ivorischen im Netz gemacht.