Heidi Kabel

Heidi Bertha Auguste Kabel
Lesermeinung
Geboren
27.08.1914 in Hamburg, Deutschland
Gestorben
15.06.2010 in Hamburg, Deutschland
Sternzeichen
Biografie
Sie war Deutschlands bekannteste Volksschauspielerin und Hamburgs berühmteste "Deern": Heidi Kabel. Mit ihrer mütterlichen, aber oft auch ruppigen und sehr hanseatischen Art und Weise, spielte sie sich in die Herzen der deutschen Zuschauer und galt nicht umsonst als eine der beliebtesten Schauspielerinnen des Nordens. Berühmt wurde sie in erster Linie durch all die Frauenrollen, in die sie am Ohnsorg-Theater 66 Jahre lang schlüpfte. Geboren wurde sie 1914 in den Großen Bleichen direkt gegenüber dem Theater, das in mehr als 160 plattdeutschen Stücken ihre Heimat wurde. Ihre Karriere begann 1932, als sie bei der "Niederdeutschen Bühne", wie das Ohnsorg-Theater damals noch hieß, vorsprach. Sie erhielt einen Platz im Ensemble und absolvierte eine mehrjährige Schauspielausbildung. 1933 übernahm sie in dem Stück "Ralves Carstens" ihre erste Rolle. Vier Jahre nach ihrem Bühnendebüt heiratete sie ihren Kollegen Hans Mahler. Das Paar bekam drei Kinder: Die Söhne Jan Rasmus Mahler (* 1938) und Heiko Mahler (* 1942) sowie die Tochter Heidi Mahler (* 1944), die ebenfalls Schauspielerin am Ohnsorg-Theater wurde.

Ab Mitte der Fünfzigerjahre wurden viele Inszenierungen aus dem berühmten Hamburger Theater, das seit 1947 unter der Leitung von Heidi Kabels Ehemann stand, im Fernsehen gezeigt. Diese Präsenz sorgte dafür, dass Heidi Kabel, die in den großen Frauenrollen des deutschen Volkstheaters mit Mutterwitz und Menschenkenntnis zu überzeugen wusste, das Plattdeutsche weit über den Norden hinaus theaterfähig machte. Im Laufe der Jahre bekam sie auch Angebote für Fernsehserien und -filme. Sie hatte einen Auftritt in der "Tatort"-Folge "Tatort - Pleitegeier" (1988), übernahm eine Episodenrolle im "Großstadtrevier" (1991) und spielte in den "Heimatgeschichten" (1995) mit. Zu Beginn der Neunzigerjahre sah man sie auch in der beliebten Fernsehserie "Heidi und Erni", wo sie gemeinsam mit der bayerischen Volksschauspielerin Erni Singerl einen Campingplatz betrieb und einmal mehr das spielte, was sie berühmt machte: Eine Frau, die sich um andere kümmert.

Im Alter von 84 Jahren nahm sie Abschied von der Bühne, die so sehr mit ihrem Namen verbunden ist, wie das Millowitsch-Theater mit dem des großen Willy. In den darauf folgenden Jahren zog sie sich aus dem öffentlichen Leben zurück, seit 2003 lebte sie in einer Seniorenresidenz in Hamburg. Einen späten Filmauftritt hatte sie als 92-Jährige in Detlev Bucks Kinderfilm "Hände weg von Mississippi". 2009 feierte die beliebte Hanseatin ihren 95. Geburtstag - im kleinen Kreis. Das war nicht immer so: Zu ihrem 85. Geburtstag wurde sie in einer Kutsche durch ihre Heimatstadt gefahren und von vielen Fans bejubelt. Am 15. Juni 2010 starb Heidi Kabel. Wie Christian Seeler, der Intendant des Ohnsorg-Theaters, mitteilte, sei sie friedlich eingeschlafen.

Filme, Serien und Ohnsorg-Theaterinszenierungen mit Heidi Kabel: "Ein Mädchen geht an Land" (1938), "Das Herrschaftskind" (1955), "Das Mädchen mit den Katzenaugen" (1958), "Wenn die Heide blüht" (1960), "Ein Mann mit Charakter", "Ein Berliner in Hamburg" (beide 1961), "Tratsch im Treppenhaus", "Der Bürgermeisterstuhl" (beide 1962), "Vater Philipp", "Mutter steht ihren Mann", "Hafenpolizei" (TV-Serie, alle 1963), "Die Kartenlegerin oder Die Welt will betrogen sein", "Schwarzer Peter" (beide 1964), "Das schlechte Gewissen" (1965), "Kein Auskommen mit dem Einkommen", "Nichts gegen Frauen" (beide 1966), "Peter Pink", "Der Winkeladvokat", "Und oben wohnen Engels", "Hein Butendörp sien bestmann" (alle 1967), "Otto und die nackte Welle", "Verteufelte Zeiten", "Strandräuber", "Die Kartenlegerin", "Die lieben Verwandten" (alle 1968), "Schneider Nörig", "Auf der Reeperbahn nachts um halb eins", "Der Bürgermeisterstuhl", "Klein Erna auf dem Jungfernstieg", "Ein Mann mit Charakter" (alle 1969), "Trautes Heim", "Der Fall von nebenan" (TV-Serie, beide 1970), "Mein Mann, der fährt zur See", "Zwanzig Mädchen und ein Pauker: Heute steht die Penne kopf", "Der möblierte Herr", "Hei-Wi-Tip-Top" (TV-Serie, alle 1971), "Das Herrschaftskind", "Kleinstadtbahnhof", "Zwei Engel", "Schöne Grüße von Adelheid", "Grün ist die Heide" (alle 1972), "Brand-Stiftung", "Vier Frauen um Kray", "Rund um Kap Horn", "Neues vom Kleinstadtbahnhof" (TV-Serie), "Der Pechpilz" (alle 1973), "Für die Katz", "Der schönste Mann von der Reeperbahn", "Tratsch im Treppenhaus" (alle 1974), "Der Weiberhof", "Frau Pieper lebt gefährlich" (beide 1975), "Wenn der Hahn kräht", "Die Chefin", "Frauen an Bord" (alle 1976), "Mudder Mews", "Die Venus von Müggensack" (beide 1977), "Willems Vermächtnis" (1978), "Aktion Abendsonne", "Ein Mann mit Charakter", "Noch 'ne Oper" (alle 1979), "Lotte spielt Lotto" (1980), "Mutter ist die Beste", "Das Kuckucksei", "Kollege Generaldirektor" (alle 1981), "Verteufelte Zeiten", "Die Kartenlegerin" (beide 1982), "Der Lorbeerkranz", "Gute Nacht, Frau Engel" (beide 1983), "Tiere und Menschen" (1984), "... Erbin sein - dagegen sehr", "Der Sonne entgegen" (TV-Serie, alle 1985), "Der Trauschein", "Tante Tilly" (beide 1986), "Kasse bitte!", "Wenn du Geld hast" (beide 1988), "Der Bürgermeisterstuhl" (TV-Serie), "Ein Mann ist kein Mann" (beide 1989), "Die große Freiheit" (TV-Serie, 1990), "Mutter und Söhne" (1992), "Manda Voss wird 106" (1993), "Theaterdonner", "Die Brandstiftung" (beide 1995), "Die Ohnsorgs" (TV-Serie, 1996), "Mein ehrlicher Tag", "Frau Sperlings Raritätenladen" (beide 1997).

Foto: NDR/Rudolf Ohnesorge

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