James Mason

James Neville Mason
Lesermeinung
Geboren
15.05.1909 in Huddersfield (Yorkshire), Großbritannien
Gestorben
27.07.1984 in Lausanne, Schweiz
Sternzeichen
Biografie
Eine geheimnisvolle Aura wurde dem britischen Charakterdarsteller James Neville Mason gern attestiert, die sowohl über seine angenehme äußere Erscheinung als auch über eine grüblerische, introvertierte Art definiert wurde. Als Sohn einer gutbürgerlichen Kaufmannsfamilie mit Bildungsstatus studierte er an der Cambridge University Architektur und entschied sich dann für die Schauspielerei - das viele Geld lockte ihn. 1931 sein Bühnen-Debüt, vier Jahre später der erste Late Extra. Mit Beginn der Vierzigerjahre kam Masons große Zeit. Seine Rolle als romantischer Fiesling in "Der Herr in Grau" war ein Kassenmagnet und machte ihn zu Englands größtem Star. Von da an haftete ihm der Bösewicht, der sadistische Widerling an, der die Frauen zugleich verzückt und ins Unglück stürzt. Und doch war genau diese Mischung aus Sex-Appeal und Brutalität Masons Erfolgsrezept.

Die Frau an seiner Seite war im wirklichen Leben Pamela Kellino, die er als Drehbuchautorin kennengelernt hatte - bis zur Scheidung. Nach seine Rolle als irischer Untergrundkämpfer 1946/47 in Carol Reeds "Ausgestoßen" erntete Mason die Lorbeeren für eine überzeugende Darbietung und verschwand in die USA. Nicht endgültig zwar, aber hier setzte er den Schwerpunkt seiner Arbeit, auch am Broadway und fürs Fernsehen. Mit der Rollenauswahl tat er sich oft schwer, fand, er bekomme zu wenig Angebote, die ihm wirklich gerecht würden. Inzwischen reizte ihn weniger der Schurkenpart als die Rolle des seriösen Herrn, dem es an psychischen Deformationen oft nicht fehlte. Zweimal war der Schauspieler als deutscher Feldmarschall Rommel zu sehen, in Henry Hathaways "Rommel, der Wüstenfuchs" (1951) und "Die Wüstenratten", er spielte einen deutschen Spion in "Der Fall Cicero" (1952) und Brutus in "Julius Caesar" (1953, mit Marlon Brando).

Gern sah sich der Brite auch als Respektsperson, so als Captain Nemo in Richard Fleischers Jules-Verne-Verfilmung "20.000 Meilen unter dem Meer" (1954). 1962 zog James Mason in die Schweiz um und wandte sich dem französischen Film zu. Seiner rauchig-sonoren Stimme wegen war er auch als Synchronsprecher gefragt. 1978 wirkte James Mason an Warren Beattys Überarbeitung von George Cukors "Ein neuer Stern am Himmel" mit, in dem er 1954 den selbstzerstörerischen Ehemann von Judy Garland gespielt hatte. Eigentlich hatte Mason den Film, der ein Riesenerfolg war, nie sonderlich gemocht, aber der Beifall, den er für seine bewegende Darbietung erhielt, söhnte ihn mit dem ungeliebten Leinwanddrama aus.

Weitere Filme mit James Mason: "Spionagering M" (1943), "Gaslicht und Schatten" (1944), "Der letzte Schleier" (1945), "Die Frau ohne Herz" (1945), "Gefangen" (1948), Mervyn LeRoys "Verlorenes Spiel", "Schweigegeld für Liebesbriefe" (beide 1949), "Pandora und der fliegende Holländer" (1951) mit Ava Gardner, "Der Gefangene von Zenda" (1952) mit Deborah Kerr, "War es die große Liebe?" (1952), Carol Reeds "Gefährlicher Urlaub" (1953) mit Hildegard Knef, "Schiff der Verurteilten" (1953), "Prinz Eisenherz" (1954) mit Janet Leigh, "Mein Engel und ich" (1956), "Heiße Erde" (1957) mit Joan Fontaine, "In brutalen Händen" (1958) mit Rod Steiger, "Mörder an Bord" (1958), "Die Reise zum Mittelpunkt der Erde" (1959), Alfred Hitchcocks "Der unsichtbare Dritte" (1959) mit Eva Marie Saint und Cary Grant, Stanley Kubricks "Lolita" (1961) mit Shelley Winters, "Tiara Tahiti" (1961), "Flucht aus Zahrain" (1962) mit Yul Brynner, "Insel der Gewalt" (1962), "Treffpunkt Tanger" (1962), "Der Schlafzimmerstreit" (1963) mit Anne Bancroft, "Der Untergang des Römischen Reiches" (1963) mit Sophia Loren, "Dschingis Khan" (1964) mit Omar Sharif, Richard Brooks' "Lord Jim" (1964), John Guillermins "Der blaue Max" (1965), Sidney Lumets "Anruf für einen Toten" (1966), "Georgy Girl" (1966) mit Lynn Redgrave, Sidney Lumets Tschechow-Verfilmung "Die Möwe", Michael Powells "Das Mädchen vom Korallenriff" (beide 1968) mit Helen Mirren, Terence Youngs "Mayerling" mit Omar Sharif und Catherine Deneuve, "Hering in Portwein" (1970), "Kalter Schweiß" (1970) mit Liv Ullmann, "Matalo" (1971) mit Gina Lollobrigida, John Hustons "Der Mackintosh-Mann", "Brillanten und Kakerlaken" (1974) mit Candice Bergen, "Die großen Erwartungen" (1974), Sam Peckinpahs "Steiner - Das Eiserne Kreuz" (1976), "Blutspur" mit Audrey Hepburn und Romy Schneider, "Pass des Todes", Franklin J. Schaffners "The Boys from Brazil" (alle 1978), "Schrecken im Marsten Haus" (1979) mit Bonnie Bedelia, "Sprengkommando Atlantik" (1979) mit Roger Moore, "Ein explosiver Sommer" (1981), "Das Böse unter der Sonne" (1982), "Ivanhoe" (1982), Sidney Lumets "The Verdict - Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit" (1982), "Dotterbart" (1983), "Anno Domini (9/10)" (1984) sowie "Der Assisi Untergrund" (1984).

Filme mit James Mason

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