Paris, 1906. Als Mätresse von Kronprinzen, Erzherzögen und Bankiers hat Léa de Lonval es zu Unabhängigkeit und Reichtum gebracht. Noch immer erfreut die nicht mehr ganz junge Belle-Epoque-Kurtisane sich ihrer fast makellosen Schönheit, spielt aber dennoch mit dem Gedanken, sich zur Ruhe zu setzen. Eher widerwillig nimmt sie die Einladung ihrer einstigen Konkurrentin Madame Peloux an, die sich um den 19-jährigen Sohn Fred sorgt.
Der vaterlos aufgewachsene Dandy, von seinen Verehrerinnen verzückt Chéri genannt, gibt sich allen bekannten Lastern hin und lebt ohne inneren Antrieb in den Tag hinein. Auf Madame Peloux' Wunsch hin nimmt Léa den verhätschelten Spross unter ihre Fittiche, um aus ihm einen Mann zu machen. Ihre bisherigen Liebhaber hielt Léa immer auf Distanz, doch dieser seltsame Jüngling, der sich für nichts als sein Vergnügen interessiert, verzaubert sie im Nu.
Auf magische Weise ergänzen die beiden einander und leben sechs Jahre zusammen, als wäre es ein einziger Tag. Die ideale Beziehung endet mit Madame Peloux' aufkommendem Wunsch nach Enkelkindern. Quasi über Nacht verheiratet die Rabenmutter ihren Sohn mit der blutjungen Edmée. Für Léa und Chéri beginnt die Zeit des Leidens.