Mit welchen Methoden durchleuchtet Amazon das Leben und die Wünsche seiner Kunden? Eine ZDFzoom-Dokumentation spricht mit Insidern und versucht, Licht auf verschlungene Datenwege zu werfen – die das Unternehmen selbst wohl gerne im Dunkeln ließe.
Warum ist es so schwer, den Dienstleistungen von Amazon zu widerstehen? Weil sie funktionieren, könnte man behaupten. Wer heute klickt, bekommt – oft faszinierend zeitnah – das ins Haus geliefert, in was man sich eben noch virtuell verliebt und es auf Herz und Nieren geprüft hat. Inklusive Usermeinungen, 360 Grad-Detailzooms etc. Das Unternehmen Amazon, dem es zuvor schon nicht schlecht ging, zählt nun auch noch zu den größten Corona-Krisen-Gewinnern. Doch nicht nur als Versender, Dienstleister in Sachen Entertainment und anderen Annehmlichkeiten ist das US-Unternehmen unterwegs. Immer schon war man als riesige Datenkrake aktiv. Mit dem Ziel, Kunden völlig auszuleuchten, um das Geschäft weiter zu optimieren.
Jeff Bezos, Gründer von Amazon und mit geschätzten 150 Milliarden Privatvermögen inoffiziell der reichste Mann der Welt, erkannte früh den Wert des Rohstoffs Daten. "ZDFzoom" beleuchtet in seiner Koproduktion mit der britischen BBC die Datenerfassungsvorgänge von Amazon aus. Ehemalige hochrangige Insider plaudern aus dem Nähkästchen und schildern "ZDFzoom"-Autor Matthew Hill, wie das "Forschungsteam für Kundenverhalten" von Amazon eingerichtet wurde, um Verbraucher gläsern zu machen.
Selbst mikroskopische Details jedes Klicks werden festgehalten, um "Daten-Voodoo-Puppen" für alle zu erstellen, die jemals auf der Website eingekauft haben. Und mit den Klicks hört es nicht auf: Auch Sprachassistentin "Alexa" spielt für das Unternehmen eine immer wichtigere Rolle, ebenso wie Kooperationen bei neuen technischen Geräten mit beispielsweise der Polizei in Großbritannien.
Datenkrake Amazon – Die dunkle Seite des Online-Riesen – Mi. 09.09. – ZDF: 22.45 Uhr