Zehn Jahre nach dem Coming Out von Thomas Hitzlsperger ist Homosexualität im Profifußball noch immer ein schwieriges Thema: Bis heute hat sich kein aktiver deutscher Spieler geoutet. Eine Doku sucht nach den Gründen.
Es war ein besonderer Tag für den Profifußball: Am 9. Januar 2014 veröffentlichte "Die Zeit" ein Interview mit dem ehemaligen Nationalspieler Thomas Hitzlsperger. Nur wenige Monate nach seinem Rücktritt vom aktiven Fußball outete sich der damals 31-Jährige als erster Profifußballer Deutschlands als homosexuell. In der nationalen wie internationalen Öffentlichkeit erhielt Hitzlsperger große Aufmerksamkeit. Sowohl aus der Sportwelt als auch aus der Politik kam großes Lob. Dennoch hat sich bis heute kein aktiver Profifußballer offiziell geoutet. Die Gründe dafür werden in der Doku "Der Erste – Homosexualität im Profifußball" ausgelotet.
Der Film ist ein Zusammenschnitt der gleichnamigen vierteiligen Doku-Serie, die in voller Länge in der ARD Mediathek abrufbar ist. Hitzlsperger kommt dabei neben Fans und Verantwortlichen aus der Szene selbst im Interview zu Wort. Unter Federführung von Dominik Vischer und Majorie Maurer blickt der Film aber auch auf die Auswirkungen, die ein Outing oder ein Coming Out für den betroffenen Fußballer haben könnte. Immer noch, so erfährt man, gibt es durchaus homophobe Fans. Deutlich entspannter ist die Lage im Frauenfußball: Profifußballerinnen wie Lea Schüller vom FC Bayern gehen ganz offen mit ihrer Sexualität um. Wann, so stellt sich im Film die Frage, ist es auch bei den Männern so weit?
Der Erste – Homosexualität im Profifußball – Fr. 23.02. – ARD: 23.30 Uhr